31. Dezember 2015

JB 2015 - Langsames Erwachen nach Ebola

Cyril Johnson (Mitte) in einem CBR-Projekt
Cyril Johnson (Mitte) in einem CBR-Projekt Foto: Jochen Hövekenmeier

(Sierra Leone) Erst im März 2015 konnten die Mitarbeiter der DAHW in Sierra Leone wieder mit ihrer eigentlichen Arbeit beginnen. Bis dahin hatte Ebola das ganze Land gelähmt: Fahrten in die einzelnen Hilfsprojekte oder zu den Patienten waren monatelang nicht oder nur unter extremsten Bedingungen möglich. Aus- und Weiterbildung von nationalem Gesundheitspersonal gab es nicht, weil die meisten davon ihre Gesundheitsposten verlassen hatten – einige, weil sie in den Ebola-Behandlungszentren benötigt wurden, die meisten aber aus Angst, sich mit dieser tödlichen Viruserkrankung anstecken zu können.

Dr. Yvonne Harding, die Leiterin des Länderbüros der DAHW in Sierra Leone, hat es geschafft, die Arbeit wieder auf den Stand zu bringen, den sie vor der Ebola-Epidemie hatte. Besonders die zahlreichen CBR-Projekte*, in denen sich Menschen mit Behinderungen in ihren Selbsthilfegruppen zusammenschließen, brauchen Unterstützung. Dafür benötigt die DAHW neben gut ausgebildeten Mitarbeitern eine hervorragende Organisation und Logistik.

Dies wiederaufzubauen war die letzte große Herausforderung von Dr. Harding für die DAHW, da sie Ende 2015 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.

Der erzwungene Neustart nach Ebola war eine ausgezeichnete Einarbeitung für ihren Nachfolger Cyril Johnson, der zwar schon seit 2006 für die DAHW in Sierra Leone arbeitet, beim Wiederaufbau jedoch mehr Verantwortung übernehmen musste und die Projekte besser kennenlernen konnte als zuvor.

Künftig wird allerdings noch viel mehr Neues auf den Büroleiter zukommen: In den nächsten Jahren sollen die DAHW-Mitarbeiter in Sierra Leone und Liberia enger zusammenarbeiten.

Die Wege sind relativ kurz, die Probleme ähnlich und die Lösungen fast identisch. Neben Lepra und Tuberkulose werden dann auch andere vernachlässigte Tropenkrankheiten mit abgedeckt.