01. August 2018

JB 2017 - Die Projektlandschaft der DAHW verändert sich

In den Anfangsjahren der DAHW, als umfängliche Strategien für einen weltweiten Kampf gegen Lepra noch nicht erarbeitet waren, lag das Erfolgsgeheimnis in der Nähe zu den Menschen und zu lokalen, kleinen Projektpartnern vor Ort. Gemeinsam konnten so viele Einzelmaßnahmen ermöglicht und durchgeführt werden, die direkt Betroffenen zu Gute gekommen sind. Auf diese Weise hat die DAHW in den letzten Jahrzehnten viel erreicht.

Heute geht es um die Sicherung der Nachhaltigkeit. Um diese garantieren zu können, wurde eine strategische Neuausrichtung der Projektarbeit der DAHW nötig. Lepra wird stärker mit anderen vernachlässigten Tropenkrankheiten verknüpft. Dabei steht ein integrierter Ansatz im Vordergrund, um Lücken in den jeweiligen Gesundheitssystemen zu schließen. Aus den Einzelmaßnahmen lokaler Projektpartner wurden umfassende Vorhaben mit unterschiedlichen Implementierungspartnern, die neben der direkten Wirkung für die Begünstigten auch programmatische Wirkungen entfalten und zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lebenssituation vor Ort beitragen. Dabei setzt die DAHW weitgehend auf die Zusammenarbeit mit bisherigen Partnern. Geschaffene Kapazitäten werden genutzt und gestärkt, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit gefördert.

Die Umstellung auf mehrjährige Vorhaben forciert diese Entwicklung zusätzlich. Langfristige Maßnahmen können so umgesetzt werden. Auch 2018 wird die DAHW so in Ostafrika, Westafrika, Lateinamerika und Asien zahlreiche Vorhaben, Maßnahmen und Partnerprojekte unterstützen.

Koordiniert werden diese breit angelegten Vorhaben mit ihren vielen unterschiedlichen Implementierungspartnern von unseren Programm- und Regionalbüros in den Ländern und Regionen. Neben der Koordination, dem Monitoring und der Qualitätssicherung sind die Hauptaufgaben der Programmbüros die anwaltschaftliche Arbeit und der Netzwerkaufbau bei Ministerien und anderen Stakeholdern, die Beschaffung von Drittmitteln sowie die fachliche Begleitung und der Kapazitätsaufbau der Implementierungspartner. In Ländern ohne Programmbüro werden diese Aufgaben von den Regionalbüros übernommen.

Dezentralisierung und Regionalisierung sind weitere Grundpfeiler der neuen Strategie. Aufgaben und Verantwortlichkeiten werden zunehmend in die vier Regionen verlagert. Damit können Bedürfnisse vor Ort besser wahrgenommen werden. Die Kapazitäten vor Ort werden gestärkt, ein intensiverer Austausch zwischen den Partnern und Ländern gefördert. Wissenstransfer findet innerhalb der Regionen statt.

Mit dieser neuen und zukunftsfähigen strategischen Ausrichtung wird die DAHW sicher auch in den kommenden Jahrzehnten nachhaltige Erfolge im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten erzielen.