28. Januar 2020

Lepra-Forschungsprojekt "PEP4LEP" geht ins zweite Jahr

Gemeinsam mit der Niederländische Leprahilfe (NLR), den Nationalen Gesundheitsprogrammen in Äthiopien, Tansania und Mosambik und der Erasmus-Universität in Rotterdam hat die DAHW im Oktober 2018 die vielversprechende "Post Exposure Prophylaxis For Leprosy"-Studie (PEP4LEP) gestartet.

Im Rahmen der PEP4LEP-Studie sollen in Äthiopien, Tansania und Mosambik  Wege erprobt werden, um die "Lepra-Post-Expositions-Prophylaxe" (LPEP) – die Einmalgabe des Antibiotikums Rifampicin an Kontaktpersonen von Lepra-Patient*innen zur Unterbrechung der Übertragung der Lepra – als standardisierte Maßnahme in nationalen Gesundheitsprogrammen einzuführen. Ein Meilenstein auf dem Weg zur wirklichen Elimination der Lepra!

Doch wie setzen die Gesundheitsprogramme diese Prophylaxe am effektivsten um? „Das wollen wir im Rahmen dieser ‚PEP4LEP-Studie‘ zusammen mit unseren Partnern vor Ort herausfinden“, erklärt Dr. Christa Kasang, in Tansania und Äthiopien Studienleiterin für die DAHW. „Im Fokus steht die Frage, wie wir bei den Angehörigen die Akzeptanz für die prophylaktische Behandlung erhöhen können.“

Hierfür sollen verschiedene Methoden getestet werden, darunter die der mobilen „Skin Camps“ (mobile Haut-Kliniken): eigens geschultes Gesundheitspersonal sucht Gemeinden auf, in denen neue Lepra- Patient*innen gefunden wurden, um die Angehörigen der Betroffenen und die Dorfbewohner*innen allgemein auf Hauterkrankungen zu untersuchen und zu behandeln. „Dadurch, dass die immer noch stark stigmatisierte Lepra mit anderen Hauterkrankungen gleichgesetzt wird, erhoffen wir uns eine höhere Bereitschaft zur Teilnahme“, so die DAHW-Mitarbeiterin Dr. Kasang.

Im ersten Jahr der PEP4LEP-Studie konnten alle Vorbereitungen für das Projekt abgeschlossen werden. So wurden beispielsweise alle erforderlichen Genehmigungen in den Umsetzungsländern eingeholt und die Schulungen für die Gesundheitshelfer*innen durchgeführt. Im Jahr 2020 werden nun die ersten „Skin Camps“ errichtet, zuerst in Dörfern Tansanias und dann in Äthiopien.

Das Projekt wird von der European & Developing Countries Clinical Trials Partnership – EDCTP und der Leprosy Research Initiative – LRI gefördert, die vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases – NTDs) wie Lepra beenden möchte. Damit kommen in der Lepra-Forschung erstmals EU-Mitteln zum Einsatz.


DAHW-Lepra-Forschung

Die DAHW war in den 1980er-Jahren maßgeblich an der Entwicklung der medikamentösen Therapie der Lepra beteiligt.