02. Juli 2007

Leprapatienten erzählen ihre Geschichte

Hassan Beker Ahmed, 72 Jahre

Die größte Sorge von Hassan Beker Ahmed und seiner Frau gilt momentan der 14 Jahre alten Tochter, die an Polio erkrankt ist. Erst im vergangenen Jahr hat sie Laufen gelernt - mit Gehhilfen, die ihr aus Deutschland zur Verfügung gestellt wurden. Sie geht nun in die 10. Klasse, und Hassan ist sich sicher, dass sie ihren Weg machen wird. Denn sie sei eine Kämpferin wie er.

Hassan ist heute 72 Jahre. Er kommt aus dem Umland von Bisidimo. Aber da sich seine Eltern bereits kurz nach seiner Geburt getrennt haben, ging seine Mutter mit den Kindern in ein etwa 150 km entferntes Dorf. Er ist das jüngste von insgesamt fünf Kindern. Sein Zwillingsbruder ist bei der Geburt gestorben. Fortan hat Hassan zusammen mit seiner Mutter und den älteren Geschwistern gelebt. Wie alle anderen musste er helfen, die Tiere zu hüten. Später hat er dann als Bauer ein Stück Land bestellt.

Mit etwa 20 Jahren entdeckte er plötzlich rote Flecken in seinem Gesicht. Dann verlor er allmählich das Gefühl in seinen Händen, so dass er zunehmend nicht mehr arbeiten konnte. Zum Glück wurde ihm gesagt, seine Krankheit  könne bei Dr. Féron in Harrar behandelt werden. So kam er, bereits ein Jahr nach Ausbruch der Lepra, in Behandlung.

Hassan erinnert sich noch genau: Gerade in dieser Zeit sind deutsche Entwicklungshelfer gekommen, um Bisidimo aufzubauen. Er war unter den ersten, die ausgewählt wurden, beim Aufbau mitzuhelfen. So habe er in der Küche gearbeitet, Steine herbei geschleppt, Lastwagen beladen und für den Wassernachschub gesorgt. In dieser Zeit habe er sich recht gesund gefühlt und auch schwere Arbeit leisten können.

Eigentlich wollte er nicht lange in Bisidimo bleiben und wieder zurück in sein Dorf gehen. Aber er kam von diesem Ort nie wieder los. Auch brauchte er immer wieder ärztliche Hilfe.

Später habe Hassan dann noch für lange Zeit in der Hospital-Küche mitgearbeitet und sei schließlich in die Autowerkstatt gekommen. Bis zu seiner Pensionierung hat er als Fahrer in Bisidimo gearbeitet.

Hassan erinnert sich auch noch gut an die aufwühlende Zeit des Somalia-Krieges (1977-78). Damals hätten die Mitarbeiter von Bisidimo in der einen Hand die Waffe getragen, während sie mit der anderen Hand auf dem Feld arbeiteten oder den Kranken das Essen brachten. Sie seien immer wieder von Soldaten beschossen worden, aber hätten nicht zugelassen, dass man sie vertreibt. Um das Camp hatten sie eine Schutztruppe gestellt und niemanden hereingelassen. So konnten sie verhindern, dass Bisidimo zerstört wurde.


Lepra lässt sich heute, im Frühstadium der Krankheit vollständig ausheilen. Nur 50 Euro reichen dazu im Schnitt aus. Daher steht die Früherkennung an erster Stelle. Aber die Zahl der dauerhaft durch Lepra behinderten Menschen wird auf rund drei Millionen geschätzt.


So können Sie den Menschen in Bisidimo helfen.

So ändern Sie Schicksale:


 

-> 50 €

 

reichen für die Heilung eines Lepra- oder Tuberkulosekranken.

 

->  Mit 350 €

 

können Sie das Monatsgehalt für einen Arzt finanzieren.

 

-> Für 2.560 €

 

kann neue Bettwäsche für das Krankenhaus gekauft werden.

 

-> 3.315  €

 

kostet die Anschaffung eines Notstromaggregats für das Krankenhaus.

Jeder Betrag zählt.

Bitte helfen Sie!

Spendenkonto 9696


Sparkasse Mainfranken Würzburg


BLZ 790 500 00