27. April 2018

Porträt: Mein Traumberuf - Der Einsatz für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen

„Ich liebe meine Arbeit“, strahlt Grace Mwasuka. Sie hat ihren Traumberuf gefunden. Als Sozialarbeiterin ist sie im Landesbüro der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Dar-es-Salam,Tansania tätig.

„Ich kann mich verwirklichen und dabei den Menschen helfen, Tag für Tag aufs Neue“, strahlt die Mutter zweier Kinder. Und sie erzählt von ihren Erlebnissen vor Ort, von den Menschen, die wegen ihrer Lepra-Erkrankung „nicht mehr dazu gehören“ und es doch so gerne wollen. Die sich einfach nur wünschen, akzeptiert zu werden, nicht mehr und nicht weniger.

Es war ein berührender Moment für die engagierte Frau im Dorf Mkaselka im Süden des Landes, an der Grenze nach Mosambik. Für die Sozialarbeiterin waren es wie so oft sieben bis acht Stunden Fahrt über staubige Pisten, bis sie zu ihren Patienten gelangte. „Doch was mich dann erwartet, entschädigt mich für die Strapazen – immer wieder aufs Neue.“ Denn auch diesmal traf sie in dem entlegenen Dorf auf Menschen, die über Jahrzehnte aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt wurden. Immer wieder – vom Staat, von den Mitmenschen, selbst von der Familie.

„Wir halfen ihnen, ihre alten und baufälligen Häuser wieder aufzubauen, zeigten ihnen, wie sie selbst Ziegel und Bausteine herstellen können.“ Grace lächelt, als sie sich erinnert. „Und wenn ich sie heute besuche, weiß ich, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren!“

Doch Grace möchte noch viel mehr: „Unter allen benachteiligten Bevölkerungsgruppen sind es die Leprapatienten, die sich am meisten verstecken. Ich will gerade ihnen eine Stimme geben, sie hinsichtlich ihrer Rechte aufklären, sie selbstbewusster machen.“ Ihr Ziel sei, sie vollständig in die Gesellschaft integriert zu sehen – mit allen Rechten.

Nach ihrer Ausbildung im Institute of Social Work in Tansanias Hauptstadt bekam Grace eine Arbeitsstelle im Gesundheitsministerium. Die ersten Kontakte zur DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe entstanden. „Mit der DAHW zusammenzuarbeiten war für mich schon immer sehr interessant. Mir gefiel ihr Ansatz im Bereich der gemeindenahen Rehabilitation.“

Umso glücklicher war Grace, nach vier Jahren Arbeit im Ministerium ganz für die DAHW tätig sein zu können. Sie wurde vom tansanischen Staat für sechs Jahre „ausgeliehen“. Sie gibt zu, letztendlich bei der DAHW bleiben zu wollen, auch wenn sie dafür ihren sicheren Job im öffentlichen Dienst aufgeben muss. „Denn hier kann ich direkt erleben, wie sich das Leben der Menschen positiv verändert. Ich bin dabei, arbeite mit und an den Menschen. Das macht mich sehr glücklich.“

Doch nicht nur das: Grace möchte noch viel dazulernen. Deshalb begann sie mit einem Master-Studium in Sozialer Arbeit an der Fernuniversität von Tansania. Sie hat sich auf die Verbesserung von Familienstrukturen und des Wohlergehens von Kindern spezialisiert.

Dafür nimmt sie auch die Doppelbelastung von Studium und Beruf in Kauf. Um weiterhin für die Menschen da sein zu können, qualifiziert und engagiert. Auch wenn ihre Hobbies – Gartenarbeit, Bücher und Kirchenarbeit – dadurch viel zu kurz kommen!

„Meinen Traumberuf ausüben zu können ist mir das wert“, sagt sie voller Überzeugung.“


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