30. Januar 2019

Projektbeispiel im Senegal

Projektziel: Förderung der Rechte und der Integration von Menschen, die an den Folgen einer Lepraerkrankung leiden, und anderen Menschen mit Behinderungen in 16 abgelegenen ländlichen Gemeinden.

Projektzeitraum: 2018 – 2020
Investition: 669.067 Euro

Die Zahl der Menschen, die im Senegal unter der Armutsgrenze leben, beträgt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO 57 % in ländlichen Gebieten und 26 % in der Hauptstadt Dakar. Etwa 30 % der senegalesischen Bevölkerung leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Im Senegal sind nur etwa 20 % der Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Etwa 49,7 % der Kinder mit Behinderungen gehen nicht und davon etwa 65,8 % nie zur Schule.

Informationen über Dienstleistungen und staatliche Systeme, die für Menschen mit Behinderungen verfügbar sind, sind für die allgemeine Bevölkerung und insbesondere in ländlichen Gebieten nach wie vor nicht zugänglich. Nochschlimmer ist die Situation der von Lepra Betroffenen. Im Jahr 2016 wurden rund 310 neue Leprapatienten offiziell identifiziert, darunter 47 Kinder mit sichtbaren Behinderungen. Hohe Belastungsbereiche für vernachlässigte Tropenkrnakheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs)  deuten unter anderem darauf hin, dass der fehlende Zugang zu WASH -Einrichtungen (Wasser, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen) ein wesentlicher ursächlicher Faktor ist.

Von dem aktuellen Projekt profitieren rund 151.807 Menschen, von denen 131.807 jünger als 30 Jahre alt sind. Das Projekt verfolgt einen integrierten und multisektoralen Ansatz, bei dem neben der Lepra auch andere NTDs, darunter Trachom und Leishmaniose, behandelt werden. Alle Aktivitäten im Rahmen des Programms - von der Erkennung von Leprafällen über WASH-Aktivitäten bis hin zu Empowerment  - sind gemeindebasiert bzw. liegen in der Verantwortung der Gemeinde.

Zu den Begünstigten des Projekts zählen:

  • Kinder und Jugendliche mit Behinderungen    
  • Ältere Menschen, die schwerbehindert sind
  • Junge Frauen mit Behinderungen, die sozial und wirtschaftlich gefährdet sind
  • Die einheimische Bevölkerung
  • Dorf-Rehabilitationsgemeinschaften (allgemein bekannt als "Lepradörfer")
  • Indigene Gemeinschaften in abgelegenen / unzugänglichen Gebieten

Auszug aus den geplanten Aktivitäten:

  • Sensibilisierungskampagne durch Broschüren und über Radiosendungen
  • Musik- und Kunstangebote
  • Einrichtung von mobile Gesundheitsstationen in den Dörfern
  • Unterstützung lokaler Techniker bei der Herstellung von orthopädischen Hilfsmitteln
  • Kapazitätsaufbau von lokalem Gemeindegesundheitspersonal
  • Ausbildung von Frauen im WASH-Bereich und Hygieneprogramm für Schulkinder
  • Unterstützung beim Ausbau von sanitären Einrichtungen für Haushalte und Schulen
  • Mikrokreditprogramm für Selbsthilfegruppen von Menschen mit Behinderung
  • Lobbyarbeit und Durchführung von Kampagnen gegen diskriminierende Gesetze
  • Training in Führung und Verwaltung für Selbsthilfeorganisationen mit und für Menschen mit Behinderung

Unsere Kooperationspartner:

Sight Savers (SS), Senegalesische Vereinigung zur Bekämpfung von Lepra und anderen NTDs (ASCL/MTN), Peace and Human Rights Institute (IDHP), Special Olympic Senegal (SOS), Federation of DPOS (FSAPH)