30. Januar 2019

Projektbeispiel in Indien

Projektziel: Befähigung von Menschen mit Behinderungen zur sozialen Eingliederung in sechs Bundesstaaten Indiens.

Zeitraum: 2018 – 2020
Investitionen: 290.740 Euro

Dem Bericht „Disabled Persons India“ des Statistischen Bundesamts in Indien von 2016 zufolge, haben von den 1.210 Millionen Menschen in Indien etwa 26,8 Millionen eine Behinderung, was etwa 2,21 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Invaliditätsrate bei Kindern gibt Anlass zu besonders großer Sorge: 2,42 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren haben eine Behinderung.

Eine Studie der Weltbank im Jahr 2007 zufolge, fehlt in bis zu 94 % der Haushalte in Indien, in denen Menschen mit Behinderungen leben, das Wissen welche staatlichen Leistungen ihnen zur Verfügung stehen bzw. wie sie diese in Anspruch nehmen können. Zusätzlich wird der Zugang erschwert, weil viele dieser Dienste nur in städtischen Gebieten angeboten werden und die Inanspruchnahme sehr aufwendig und/oder kostenintensiv ist. Darüber hinaus sind Haushalte, in denen Menschen mit Behinderung leben, besonders oft von extremer Armut betroffen.

Hinzukommen eine ungerechte Verteilung von Ressourcen (wie Arbeit und Rohstoffe, Informationen und Dienstleistungen) sowie die soziale Stigmatisierung und Diskriminierung, die nach wie vor große Hindernisse für die individuelle und gemeinschaftliche Entwicklung von Menschen mit Behinderung darstellen.

Das aktuelle Projekt zielt auf die Entwicklung und Stärkung von rund 20.000 gefährdeten Menschen mit Behinderungen und ihren Familien ab, um ihre Beteiligung an den Entscheidungsprozessen auf Gemeindeebene zu erhöhen. Dabei finden geschlechtsspezifische Aspekte und Fragen besondere Beachtung.

Zu den Begünstigten des Projekts zählen:

  • Kinder und Jugendliche
  • Frauen
  • Sozial benachteiligte Gruppen, insbesondere in ländlichen Gebieten
  • Indigene Bevölkerung

Auszug aus den geplanten Aktivitäten:

  • Sensibilisierungskampagnen in der Gemeinde
  • Bildung von Selbsthilfegruppen und Organisationen von und für Menschen mit Behinderung
  • Einkommensschaffende Aktivitäten
  • Spar- und Kreditprogramme
  • Kapazitätsaufbau  von Panchayat raj (Lokale Zivilbehörden)
  • Gesundheitserziehung und Monatshygiene für Mädchen
  • Verbesserung der sanitären Einrichtungen (z.B. barrierefreie Toiletten etc.) und Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Lobbyarbeit bei der Regierung und innerhalb der lokalen Strukturen

Unsere Kooperationspartner:

Vier lokale NRO-Partner in Andhra Pradesh, Haryana, Kerala, Madhya Pradesh, Bihar und Tamilnadu sowie die lokalen bzw. regionalen Behindertenorganisationen (DPOs).