28. Oktober 2019

Mosambik – Humanitäre Hilfe nach Zyklon Idai

Häuser zerstört vom Zyklon Idai im Frühjahr diesen Jahres. Foto: Damien Foundation / DAHW

Die Bilder der verheerenden Verwüstungen, die der Zyklon Idai im Frühjahr dieses Jahres in Mosambik hinterlassen hat, sind manchem noch im Gedächtnis – aus den Medien sind sie längst verschwunden.

Doch die Folgen der Naturkatastrophe sind für die Menschen vor Ort noch lange nicht bewältigt: Unzählige haben ihr Hab und Gut verloren, Häuser sind eingestürzt, Vieh ist verendet, es fehlt am Nötigsten. Um kurzfristige Hilfe zu leisten, hat die DAHW mit Unterstützung des BEH Bündnis Entwicklung Hilft der belgischen Hilfsorganisation Damien Foundation (DF) 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Unter anderem werden Freiwillige zu Gesundheitshelfer*innen ausgebildet, die in den Notunterkünften und umliegenden Dörfern nach Menschen suchen, die von Lepra oder Tuberkulose (TB) betroffen sind. Sie werden (wieder) der medizinischen Behandlung zugeführt, unterernährte Patient*innen bzw. Patient*innen mit multiresistenter TB (MDR-TB) erhalten spezielle Nahrung. Zudem werden Materialien verteilt, um zerstörte Häuser wieder aufzubauen.

„Im letzten Monat konnten in vier Distrikten 38 TB-, acht MDR-TB- und zwei Lepra-Fälle aufgespürt und behandelt werden“, berichtet Christine Sämann, DAHW-Fachkraft für Humanitäre Hilfe. „Im September wurden in Beira, der Hauptstadt der mosambikanischen Provinz Sofala, 120 Nahrungspakete und Baumaterial für rund 50 zerstörte Häuser verteilt.“ Darüber hinaus produzierte DF einen Radiospot zur Lepra-Aufklärung. „Die Gesundheitshelfer*innen, die im Rahmen unseres Nothilfeprojekts spezielle Schulungen erhalten, sind unglaublich engagiert“, so Sämann. „Beispielsweise fährt ein Helfer, den wir mit einem Fahrrad ausgestattet haben, bis in die entlegensten Gemeinden, um nach TB- und Lepra-Patient*innen zu suchen. Dank der Schulung, konnte er die Symptome– Hautveränderungen und verformte Extremitäten bei Lepra, Husten, Nachtschweiß und starker Gewichtsverlust bei TB – richtig erkennen und einige Betroffene zur Behandlung an das Gesundheitszentrum weiterleiten.“

Für den Oktober sind unter anderem die Durchführung von Schulungen bzw. Auffrischungskursen für die 60 Gesundheitshelfer*innen geplant sowie die Ausstrahlung von weiteren Radiospots.

Infokasten BEH Bündnis Entwicklung Hilft

Das BEH Bündnis Entwicklung Hilft ist ein Zusammenschluss von mittlerweile elf Hilfswerken. Das Bündnis gründete sich nach dem Tsunami im Jahr 2004, um Kräfte zu bündeln und ein schnelles und effektives Handeln vor Ort zu ermöglichen. Seit dem leisten die Bündnis-Mitglieder vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika im Katastrophenfall sowohl kurzfristigen Beistand, der unmittelbar das Überleben sichert, als auch langfristige Unterstützung, um Not und Konflikte nachhaltig zu überwinden sowie neuen Krisen vorzubeugen. Dabei tritt das BEH dem aktuellen Trend entgegen, Hilfe und Spendengelder einseitig auf die Bewältigung akuter und womöglich spektakulär in Erscheinung tretender Katastrophen auszurichten. Seit 2016 ist die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. ein Vollmitglied.