26. Oktober 2005

Ruth Pfau erhält den "Marion Dönhoff Preis"

„Mutter der Leprakranken“ wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet

(Würzburg, 27.10.05) Die berühmte Ordensfrau Dr. Ruth Pfau wird mit dem "Marion Dönhoff Preis" ausgezeichnet. Er geht an die Ärztin für ihren über 40-jährigen Einsatz für Kranke und Ausgestoßene in Pakistan. Gemeinsam mit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), die ihre Arbeit maßgeblich unterstützt, ist es der 76-Jährigen gelungen, die Lepra in Pakistan einzudämmen.

Der renommierte Preis wird von der Wochenzeitung DIE ZEIT gemeinsam mit der Marion Dönhoff Stiftung und der ZEIT-Stiftung vergeben. Die Verleihung findet am 27. November um 11 Uhr im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg im Rahmen eines Festaktes statt.

Eine Jury, in der auch Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker vertreten sind, hatte die katholische Ordensfrau als Preisträgerin ausgewählt. "Ruth Pfau hat durch ihren unermüdlichen Einsatz vor Ausgrenzung bewahrt und einen beispiellosen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet", so die Begründung.

"Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen, meine Arbeit zu unterbrechen, um den Preis entgegenzunehmen", so die Reaktion von Ruth Pfau. "Ich werde dennoch nach Deutschland kommen, um auf die Not in Pakistan aufmerksam zu machen." Zurzeit leistet Ruth Pfau gemeinsam mit der DAHW Nothilfe im Norden des Landes für die Überlebenden des verheerenden Erdbebens. Der "Marion Dönhoff Preis" ist mit 20.000 Euro dotiert. Das Geld will Ruth Pfau für Hilfsprojekte in Pakistan einsetzen.

Seit 1961 wird Ruth Pfau von der DAHW maßgeblich unterstützt. Allein in diesem Jahr bringt die Hilfsorganisation fast eine Million Euro für Hilfsmaßnahmen in Pakistan auf.

50.000 Menschen konnten bislang dank Ruth Pfau von Lepra geheilt werden. Deswegen wird die Ordensfrau auch "Mutter der Leprakranken" genannt. Jährlich werden in Pakistan jedoch noch immer bis zu 1.000 neue Fälle registriert. Daneben behandelt die Ärztin auch andere Krankheiten, vor allem Tuberkulose: Jährlich treten in Pakistan rund 50.000 Fälle auf.

Die DAHW bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Pakistan:
Spendenkonto 9696, Sparkasse Mainfranken Würzburg,
BLZ  790 500 00, Stichwort "Erdbeben Pakistan".

Ruth Pfau steht telefonisch für Interviews zur Verfügung.

Kontakt zur DAHW-Pressestelle:
Thorsten Beil,  Tel.: 0931/ 7948-130, E-Mail: thorsten.beil@dahw.de



-> Porträt: Die Mutter der Leprakranken

-> Kurzbiografie von Ruth Pfau

-> Bilder von Ruth Pfau zum Download

Die Bilder stehen honorarfrei gegen Quellenangabe zur Verfügung.
Foto: Rolf Bauerdick, Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW)