01. April 2004

Senegal: Schulen sichern die Zukunft

Neue Chance für die neunjährige Seynabou nach dem Bürgerkieg.

Das Programm der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe im Senegal ist ein gutes Beispiel dafür, dass Lepra- und Tuberkulosearbeit weit mehr ist als Medikamentenvergabe und medizinsiche Betreuung.
Wer Seuchen wie Lepra und TB langfristig in den Griff bekommen will, muss in die Zukunft der Menschen investieren. Dabei können Sie mit ihren Spenden helfen, indem sie die Kinder - und Jugendprojekte im Senegal unterstützen. Seynabou heißt das Mädchen, von welchem die nachfolgende  Geschichte erzählt. Es wohnt im Dörfchen Djibelor.

 

 

Lepra prägte das familiäre Leben
Seynabou ist elf Jahre alt. Neben zwei älteren Schwestern hat sie noch einen kleinen Bruder und ein Schwesterchen.
Das Leben ihrer Eltern war stark von der Lepra geprägt worden. Ihr Dorf war einst ein Lepraasyl. Die siebenköpfige Familie bewohnt immer noch das Einraum-Haus, welches dem Vater zugeteilt worden war, als er vor vielen Jahren als in das Lepragetto gesteckt wurde.
Hier lernte er seine spätere Frau kennen. Auch sie hatte Lepra und musste ihre angestammte Familie verlassen.
Die Angst vor ihrer Krankheit war zu groß.

Neue Wege in die Normalität
Doch die Zeiten ändern sich. Aufklärung, Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe zeigten Wirkung. Neue Generationen wuchsen heran und aus dem Getto wurde ein "normales" Dorf.

DAHW hat Arbeit und Zukunft ermöglicht
Die Familie ernährt sich heute aus dem Erlös einer vom DAHW für das Dorf angelegten Bananenplantage. Dort arbeitet die tapfere Mutter, denn der Vater hat schwerste Verstümmelungen durch die Lepra erlitten und ist fast erblindet.

Die beiden älteren Schwestern bemühen sich um den Haushalt. Das heißt,  Wasser am Ziehbrunnen schöpfen, Holz für die Küche sammeln, Feldfrüchte suchen und vieles mehr. Auch Seynabou hilft während der Freizeit tatkräftig mit, indem sie auf ihre jüngeren Geschwister  aufpasst.

Nach dem Bürgerkrieg in die Schule
Seynabou geht in die vierte Klasse der einige Kilometer entfernten Schule. Eigentlich müsste es schon die Sechste sein, aber Armut und ein jahrelanger Bürgerkrieg haben ihren Schulbesuch verzögert.

DAHW-Kindergarten brachte den Wandel
Dank der Hilfe des DAHW gibt es in Djibelor auch einen Kindergarten, den Seynabou zwei Jahre besuchte. Irgendwann fiel dort das intelligente, für die Kindergruppe erkennbar zu alte Mädchen einem DAHW-Mitarbeiter auf. Er suchte das Gespräch mit der Familie und war erfolgreich!

Einschulung war gar nicht geplant
Die Frage nach der Schule hatten sich die Eltern gar nicht weiter gestellt. Denn so, wie für die beiden älteren Schwestern, hatten sie kein Geld, um das Schulmaterial zu kaufen. Außerdem wurde Seynabou  ja von der Familie benötigt, um auf die kleineren Geschwister aufzupassen.
Und Seynabou genoss ihre Freiheit, fand natürlich das Spiel viel schöner, als abends beim Kerzenlicht noch Schulaufgaben machen zu müssen.

Spenden ermöglichen Schulbesuch
Es brauchte einige Überzeugungsarbeit und die Versicherung, dass das DAHW den Kauf der Schulhefte und Bücher übernehmen würde, wenn Seynabou in die Schule ging.
Heute freut sich Seynabou auf den Unterricht. Das wäre ohne die Hilfe des DAHW und der Spenderinnen und Spender in Deutschland nicht möglich gewesen wäre.

(von Claudia Hirzel und Harald Meyer-Porzky)

-> 29. Internationale Kinderfest in Würzburg - das Motto lautet: Kinder helfen Kindern.

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