12. November 2004

"TB ist eine Schande für Brasilien"

Die Brasilianische Regierung sagt Tuberkulose den Kampf an. Die DAHW hilft, die Behandlung der Patienten zu verbessern.

(Würzburg, 12. November 2004) Die brasilianische Regierung sagt der Tuberkulose den Kampf an: Unter dem Motto "Stop TB" sollen die Behandlungsmöglichkeiten verbessert und die Bevölkerung mit Fernseh- und Rundfunk-Spots über die Gefahren der Lungenkrankheit aufgeklärt werden. In Brasilien erkranken laut Schätzungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) jährlich etwa 110.000 Menschen an TB, Tausende sterben.

Partner der Regierung bei der Stop-TB-Kampagne ist unter anderem die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW). Die Hilfsorganisation schult in Brasilien staatliches Gesundheitspersonal in der TB-Arbeit und drängt seit Jahren, gegen die Krankheit stärker vorzugehen. Der brasilianische Gesundheitsminister Humberto da Costa erklärte jetzt: Es sei eine "Schande für Brasilien", dass Krankheiten wie Tuberkulose und Lepra, die eigentlich heilbar sind, noch immer weit verbreitet sind und ihre Opfer fordern. "Der Kampf gegen TB ist die Herausforderung für unser Land."

Obwohl in den meisten Gesundheitszentren Tuberkulose-Programme integriert sind, haben nur 17 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einer kontrollierten und standardisierten TB-Behandlung. Jeder zehnte Patient bricht die Behandlung vorzeitig ab und gefährdet damit sich und andere. Vor allem in den Elendsvierteln der Großstädte, den Brutstätten der TB, fehlt es an ausreichender medizinischer Versorgung.

DAHW-Geschäftsführer Jürgen Hammelehle, der anlässlich des Beginns der Kampagne nach Brasilien gereist ist, betont: "Der brasilianische Staat braucht im Kampf gegen TB dringend unsere Hilfe, damit möglichst viele Menschen vor der Krankheit geschützt werden."

"Die Ausbildung des Gesundheitspersonals und die Aufklärung der Bevölkerung muss verstärkt werden", so Jürgen Hammelehle. "Das sind Schwerpunkte, die die DAHW in die landesweite Kampagne einbringen kann."


DAHW-Geschäftsführer Jürgen Hammelehle und DAHW-Koordinator Manfred Göbel sind für Interviews telefonisch erreichbar.

Kontakt
Thorsten Beil, DAHW-Pressereferent, Tel.: 0931-7948-130
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