16. Dezember 2010

Togo - Dringende Hilfe für burulikranke Kinder

Franz X. Wiedemann, Projektleiter der DAHW in Togo, ruft dringend zu Spenden für burulikranke Kinder auf

Ich schreibe Ihnen heute aus Lomé in Togo, weil burulikranke Kinder
dringend Ihre Unterstützung benötigen.

Buruli Ulcer ist eine grausame Krankheit, die in den Tropen auftritt. Sie zerstört die Haut und das Muskelgewebe und kann großflächige Wunden sowie die Versteifung von Gelenken verursachen. Meist trifft es Jugendliche und Kinder. In besonders schlimmen Fällen müssen Amputationen vorgenommen werden.
Bei unserem langjährigen Einsatz für Menschen mit Lepra und Tuberkulose sind wir immer wieder auf Kinder mit großflächigen Geschwüren gestoßen. Deren Schicksale haben uns zum Handeln bewegt. Deshalb kümmert sich das Team der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. in Togo seit 2006 auch um Menschen, die an Buruli erkrankt sind. Dabei kommt uns die jahrzehntelange Erfahrung im Land und im Aufbau solcher Programme zugute. Mit einheimischen Mitarbeitern und 35 von der DAHW finanzierten Helfern suchen wir in den Dörfern aktiv nach Kranken.

Die Betroffenen zu finden ist schwer, denn Buruli ist eine Krankheit, die im Anfangsstadium nur mit viel Erfahrung erkennbar ist. Doch bei rechtzeitiger Behandlung ist die Heilung durch Antibiotika oder kleine Operationen leicht möglich.

Ist Buruli dagegen schon weit fortgeschritten, müssen Hauttransplantationen und große chirurgische Eingriffe vorgenommen werden, die eine aufwändige Nachversorgung nötig machen. Dies alles macht die Behandlung der Patienten sehr teuer, verhindert aber noch größeres Leid!

Es kommen viele Menschen zu uns, deren großflächige Geschwüre aussehen wie die von Buruli Ulcer. Gerade bei Kindern können aber auch nicht behandelte, infizierte Verletzungen die Ursache für die Wunden sein, die sich durch die schlechten hygienischen Verhältnisse ausgebreitet haben. Auch wenn nach der Untersuchung feststeht, dass sie nicht an Buruli leiden, ist das Projekt der DAHW für sie die einzige Chance, behandelt zu werden. Natürlich kümmern wir uns auch um diese Menschen. Es liegt uns sehr am Herzen, keinen Patienten im Stich zu lassen.

Wie wichtig die Früherkennung und die richtige Wundbehandlung bei Buruli-Patienten ist, zeigt auch das Beispiel des kleinen Essien.

Die Eltern des Jungen wussten nicht, welche Krankheit er hat und gingen
zu einem traditionellen Heiler. Die Behandlung zeigte keinen Erfolg, die Geschwüre am Arm wurden von Woche zu Woche schlimmer. Als wir den Kleinen fanden, waren die Infektionen bereits sehr weit fortgeschritten. Der Buruli-Spezialist und Chirurg Dr. Nitschke musste leider Essiens linken Arm amputieren.

 

Wir müssen verhindern, dass für Kinder wie Essien unsere Hilfe zu spät kommt! Noch zu viele Kinder erkranken, tragen Behinderungen davon und werden deswegen ausgegrenzt. Deshalb wollen wir die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten frühzeitig über die gefährliche Krankheit informieren, aktiv nach neuen Patienten suchen und sie medizinisch versorgen.

Dafür sind ständig Medikamente und Verbandsmaterial nötig. Für etwa 30 Euro können wir einen Buruli-Koffer zur Erstversorgung unserer Patienten auffüllen. Außerdem brauchen wir für die Früherkennung und Behandlung gut ausgebildetes medizinisches Personal.

Bitte werden auch Sie mit Ihrer dauerhaften Unterstützung Projekt-Partner der DAHW im Kampf gegen Buruli Ulcer. Verändern Sie das Schicksal der Kinder! Nur mit Ihrer Hilfe können wir die erfolgreiche Arbeit langfristig fortsetzen.

Ihre Spende ist das größte Geschenk für die kranken Kinder und ihre Familien.

Ich danke Ihnen von Herzen und wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten.

Ihr

Franz X. Wiedemann
Projektleiter der DAHW in Togo