29. Januar 2025

Unite, Act, Eliminate – gemeinsam gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten!

Aufklärungsveranstaltung in Togo: Ein Gesundheitsmitarbeiter informiert über die vernachlässigte Tropenkrankheit Buruli Ulcer (Foto: Mario Schmitt / DAHW)

Am Internationalen Tag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten, sogenannte NTDs (Neglected Tropical Diseases) rufen wir gemeinsam mit 3.000 weiteren Organisationen dazu auf, sich mit Menschen, die von vernachlässigten Krankheiten betroffen sind, zu solidarisieren.

Berlin / Würzburg, 29.01.2025: Am 30. Januar wird weltweit auf Vernachlässigte Tropenkrankheiten aufmerksam gemacht. Mit dieser globalen Initiative soll das Bewusstsein für NTDs geschärft und Maßnahmen gegen diese Krankheiten gefördert werden. 

Unter dem Motto "Unite. Act. Eliminate (Vereinen, Handeln, Eliminieren)" ruft die Weltgesundheitsorganisation gemeinsam mit mehr als 3.000 Organisationen aus über 100 Ländern, darunter Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, akademische Einrichtungen, philanthropische Organisationen und Unternehmen dazu auf, durch mutige und nachhaltige Investitionen Menschen zu unterstützen, die von NTDs betroffen sind. 

Auch das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe als eines seiner Mitglieder unterstützen den Welt-NTD-Tag.

So findet heute, am 29.01.2025, im Deutschen Bundestag das traditionelle Kamingespräch des DNTDs statt. Der diesjährige Abend widmet sich anlässlich des 200. Geburtstags von Theodor Bilharz und des 125-jährigen Bestehens des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg der Geschichte der deutschen Tropenmedizin.

Theodor Bilharz ist heute bekannt als Entdecker des Schistosomiasis-Erregers (früher: „Bilharziose“). Die Wurmerkrankung gehört zu den am weitesten verbreiteten vernachlässigten Krankheiten und damit auch zu den Mandaten der DAHW.

Warum ein Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten? 

In den vergangenen zehn Jahren wurden bedeutende Fortschritte im Kampf gegen NTDs erzielt. Laut WHO haben 47 Länder seit 2012 mindestens eine NTD eliminiert, was die Wirksamkeit koordinierter Bemühungen zeigt. 
 

Warum ist die Bekämpfung von NTDs wichtig? 

Der Weg zu resilienteren Gesundheitssystemen führt über die Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten. Investitionen in diese Arbeit und die Integration von NTDs in die primäre Gesundheitsversorgung bilden eine zentrale Grundlage. Sie tragen zur Verwirklichung einer universellen Gesundheitsversorgung bei. 

Klimawandel und NTDs: One-Health-Ansatz als Lösung 

Vernachlässigte Tropenkrankheiten sind ein Barometer dafür, wie sehr Klimaveränderungen sich negativ auf die Gesundheit der Menschen auswirken können. So ist die Dengue übertragende Mücke in Europa bereits endemisch. Weitere Krankheiten, wie West-Nil-Fieber und Chikungunya machen sich ebenfalls breit. Nur durch eine enge Verzahnung von Gesundheitsstrategien mit Ansätzen, die den komplexen Zusammenhängen zwischen Umwelt, Tier- und Menschengesundheit Rechnung tragen („One Health“), können die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels bekämpft werden.