21. März 2007

"Verzage nicht!"

DAHW hilft Tuberkulosekranken und HIV-Infizierten in Tansania

Ein Jeep kämpft sich durch Dar es Salaam, die tansanische Metropole am Indischen Ozean. Der Wagen schaukelt durch Schlaglöcher und Pfützen, vorbei an kolonialen Prachtbauten und armseligen Wellblechhütten. An den Straßenrändern bieten Händler ihre Waren feil: Obst und Feldfrüchte, Fisch, Plastikspielzeug, Papiertaschentücher, Putzschwämme. Überall Lärm und Leute, viele Bettler. Am Himmel hängen schwere Wolken. Die Luft ist benzingeschwängert, der Staub dringt in jede Pore.

Shary Reeves in Tansania

An Bord des Jeeps ist die deutsche TV-Moderatorin Shary Reeves ("Wissen macht Ah“, WDR und KIKA). Sie bereist Tansania, das Land ihrer Mutter, und besucht Projekte der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe. Die junge Frau ist auf dem Weg in den Stadtteil Temeke zum Gesundheitszentrum PASADA*.

Die deutsche TV-Moderatorin Shary Reeves (links) ist beeindruckt. Foto: DAHW / Jochen Manz

PASADA hilft Tuberkulosekranken und HIV-Infizierten. Seit 2003 unterstützt die DAHW dieses Projekt.

Die Räume des zweigeschossigen Gebäudes im Zentrum der Dreimillionenstadt sind einfach, aber sauber. Wer eintritt, verlässt den Lärm und den Dreck der Metropole; die Reinlichkeit erweist dem Besucher Respekt. Die Kranken erfahren, was sie in ihrer Hoffnungslosigkeit vergessen haben: dass sie Würde besitzen.

Die meisten haben mit dem Leben abgeschlossen, wenn sie zum Gesundheitszentrum PASADA kommen. Sie sind seelisch und körperlich am Ende, angstvoll, ohne Kraft und ohne Hoffnung. Viele Frauen sind zusätzlich von der Sorge um ihre Kinder geplagt. Was passiert mit den Kleinen, wenn die Mutter stirbt?

Wie ein Sechser im Lotto

Im Gesundheitszentrum wird Fatuma ausführlich beraten. Foto: DAHW / Jochen Manz

Da ist die tuberkulosekranke Fatuma. Sie ist 36 Jahre alt, mit HIV-infiziert und Mutter zweier Kinder. Fatuma ist arm, einseitig ernährt, das HI-Virus schwächt ihr Immunsystem. Als sie nach PASADA kam, war sie niedergeschlagen, ohne Lebensmut, ihr einziger Antrieb war die Sorge um ihre Kinder.

Die Mitarbeiter von PASADA nehmen ihr die Angst. Tuberkulose ist heilbar! Je nach Ausprägung müssen die Patienten sechs bis acht Monate Medikamente einnehmen. In PASADA geschieht das kontrolliert: Fatuma nimmt wie alle anderen ihre Medizin vor den Augen einer PASADA-Mitarbeiterin ein.

PASADA ist für Fatuma wie ein Sechser im Lotto. Dort hat sie ihren Lebenswillen wieder gefunden. Aus einem verzweifelten Menschen ist wieder eine hoffnungsvolle, strahlende Frau geworden. Jetzt hilft auch sie mit. Sie besucht die Kranken, die zu schwach sind, um zu PASADA zu kommen und die Sorge um die Zukunft der Kinder ist geringer geworden.

Theater, das aufklärt

Ortswechsel: mitten im Slum von Dar es Salaam. 20 Männer und Frauen führen ein Theaterstück auf, mit Trommeln, Akrobatik und einem Quiz. Viele Menschen drängen sich um die laute Truppe, unter ihnen Shary Reeves. Mitarbeiter und ehemalige Patienten von PASADA ziehen mit einer Aufklärungskampagne durch die Armenviertel. Ihre Botschaft: "Lass Dich untersuchen, ob Du HIV-positiv bist und verzage nicht, wenn Du an Tuberkulose oder Aids erkrankst! Es ist wichtig, dass Du die Krankheiten bekämpfst. Es kostet Dich nichts.“

Aufklärungskampagne: ein Theaterstück mitten im Slum. Foto: DAHW / Jochen Manz

Shary Reeves ist beeindruckt. Sie sagt: "Ich finde die Arbeit der DAHW wichtig, insbesondere die Aufklärungskampagnen zu Tuberkulose und Aids. Es hat mich sehr beeindruckt, wie die DAHW den Menschen hilft, mit den Krankheiten umzugehen und wieder einen Platz in der Gesellschaft zu finden.“

 Mit Shary Reeves unterwegs in Tansania


Setzen Sie ein Zeichen!

Mit Ihrer Spende ändern Sie Schicksale:

mit  37 Euro können Sie Röntgen-Aufnahmen für 10 Tuberkulose-Patienten finanzieren

50 Euro reichen im Schnitt für die Behandlung eines Tuberkulosekranken.

165 Euro decken die Kosten für eine Informationsveranstaltung zur Aufklärung der Bevölkerung.

300 Euro kostet der Druck von 1.000 Aufklärungs-Broschüren.