03. September 2018

Vor so viel Ehrenamt den Hut ziehen

Die DAHW-Aktionsgruppe Viersen hat es vorgemacht: Engagement zeigen für andere ist in!

Eine schöne Atmosphäre sei es gewesen, sagt Jochen Schroeren, stellvertretender Finanzvorstand der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. . Gemeint war die Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen Bestehens der DAHW-Aktionsgruppe der Stadt und des Landkreises Viersen. Ein halbes Jahrhundert schon unterstützen die rund 100 Ehrenamtlichen das Leprazentrum im bolivianischen Monteagudo.

Doch am letzten Sonntag im August wurde es ganz feierlich: Vormittags versammelten sich rund 120 Aktive sowie Spender in der Kirche St. Clemens in Viersen-Süchteln. Weihbischof Leo Schwarz aus Trier ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Manderscheider Pfarrer a. D. Michael Jaster und Pfarrer Dr. Michael Schlößer aus Süchteln die Messe zu zelebrieren. Für die Geistlichen Schwarz und Jaster barg sie ganz besondere Erinnerungen, denn einst hatte der 87-Jährige Bischof das von der DAHW unterstützte Leprakompetenzzentrum Monteagudo gegründet. Pfarrer Jaster wurde sein Nachfolger. Gedacht wurde auch dem Monteagudo-Chefarzt und Dermatologen Dr. Angel Apodaca, der erst vor wenigen Wochen verstorben war.

Nach dem Gottesdienst wurden die Gäste im nahen Josefshaus von Theresia Huber, der Vorsitzenden der Aktionsgruppe, begrüßt. DAHW-Vizepräsidentin Maria Hammerschmidt überreichte die Ehrenurkunden und lobte das bewundernswerte Engagement. Special Guest war Elmar Theveßen, den Gästen bestens bekannt als ZDF-Terrorexperte. Im Zentrum seiner Moderation standen diesmal friedlichere Angelegenheiten: Nämlich die früheren und heutigen Herausforderungen Monteagudos! Neben der Geschichte des bolivianischen Leprazentrums ging es auch um Fluchtursachen und ihre Vermeidung am topaktuellen Beispiel Venezuela. DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm ergänzte die Themenvielfalt mit allerlei Wissenswerten um vernachlässigte tropische Krankheiten: Die heimtückische Chagas-Erkrankung ist in Bolivien weit verbreitet.

Für Jochen Schroeren war es ein Heimspiel und Erinnerungsbühne zugleich: Der Viersener ist seit Mitte der 1970er Jahre Mitglied der Gruppe. „Als Kind hatte ich Spaß an den Unternehmungen und begleitete Altpapier- und Kleidersammlungen. Und später, als ich älter war, wurde mir bewusst, dass man auch mit wenig Geld viel umsetzen kann.“

Genau das sei letztendlich auch Schroerens Anlass gewesen, als Mitglied der Gruppe weiterzumachen: Nämlich Hilfe geben, die ankommt und für viele Menschen eine Lebensverbesserung bedeutet. Vor so viel Einsatz der rund 100 Ehrenamtlichen kann man nur den Hut ziehen. Und hoffen, dass für mindestens noch einmal 50 Jahre so weitergemacht wird.