Würzburg, 19.11.2024: Komplizierter Name, simple Ursache: Schistosomiasis, eine von 20 sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten, wird durch kleine Wurmlarven übertragen. Die Tierchen leben im Wasser, zum Beispiel im riesigen Viktoriasee, der unter anderem an Tansania grenzt. Wenn Menschen darin baden, fischen oder Geschirr abwaschen, können sie sich mit den Parasiten infizieren. Die Folge: chronische Entzündungen von Darm, Blase oder anderen Organen, dauerhafte Gesundheitsschäden, im schlimmsten Fall endet die Krankheit tödlich. Aber was haben Toiletten damit zu tun?
„Der Infektionskreislauf muss durchbrochen werden“, erklärt DAHW-Forschungskoordinatorin Dr. Christa Kasang, die die Situation in Tansania gut kennt. Auf der Insel Ukerewe zum Beispiel arbeiten die meisten Einwohner:innen im Fischfang, die Kinder baden im See – leichtes Spiel für die Parasiten. Dass diese überhaupt ins Wasser geraten, liegt auch an den WASH (WAsser, Sanitärversorgung, Hygiene)-Bedingungen vor Ort. Bei Überschwemmungen stehen die Latrinen unter Wasser, Fäkalien gelangen in den See, und somit auch die Larven – der Kreislauf der Infektion beginnt von vorn.