Würzburg, 14.04.2023: Die Chagas-Krankheit ist in Deutschland fast unbekannt – dabei wird die Zahl der Infizierten weltweit auf sechs bis sieben Millionen geschätzt. Etwa zehn- bis zwölftausend Menschen sterben jedes Jahr im Zusammenhang mit einer Chagas-Infektion. Der heutige Welt-Chagas-Tag 2023 steht unter dem Motto „Es ist an der Zeit, Chagas in die medizinische Grundversorgung zu integrieren“. Dieses Ziel verfolgt die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe bereits jetzt. Doch die Eindämmung der Chagas-Ausbreitung gelingt nur dann, wenn der Kreislauf aus Krankheit und Armut mitgedacht wird – immer mit dem Ziel, ihn endgültig zu durchbrechen. Ein Blick nach Bolivien zeigt, wie unsere Projekte dazu beitragen.
Unerwünschte Mitbewohner als tödliche Überträger
Die Mitverursacher der Krankheit sind wenige Zentimeter groß, auf sechs Beinen flink unterwegs und halten sich bevorzugt in Ritzen und Dächern einfacher Häuser in Süd- und Mittelamerika auf: Raubwanzen. Stechen sie Menschen, kann es gefährlich werden. Denn durch die Einstichstellen kann ein Parasit, den die Wanzen in sich tragen, in den Körper gelangen und die Chagas-Krankheit auslösen. Aber nicht nur die Wanze kann den Parasiten weitergeben – auch über Blut- oder Organspenden ist eine Infektion möglich. Außerdem können Schwangere die Krankheit an ihre ungeborenen Kinder übertragen.