Würzburg, Enugu, 24.03.2023: Die Verbindung ist zunächst nicht ideal, manchmal hängt ein Video, ab und zu stockt der Ton, aber dann läuft die Technik und der Bildschirm teilt sich in viele kleine Fenster, aus denen Menschen winken. Einige von ihnen sitzen in Büros in der nigerianischen Stadt Enugu, andere in Wohnzimmern oder unter Bäumen im Schatten – an unterschiedlichsten Orten in Nigeria. Die Freude über das Wiedersehen ist groß. „Es ist lange her“, stellt einer von ihnen fest, und eine junge Frau sagt: „Es ist so schön, von euch zu hören. Ich habe euch vermisst.“
Im Videocall befinden sich Dr. Joseph Chukwu, Dr. Charles Nwafor, Dr. Ngozi Ekeke, Dr. Ezeakile Okechukwu und Dr. Ngozi Murphy-Okpala – fünf Ärzt:innen, die in Nigeria für die DAHW tätig sind. Außerdem haben sich sieben junge Leute hinzugeschaltet, Nigerianer:innen aus verschiedenen Regionen. Sie alle waren an einem DAHW-Projekt beteiligt, das zwischen 2017 und 2020 in 15 Bezirken Nigerias implementiert wurde, um die Verbreitung der Tuberkulose (TB) einzudämmen.
TB ist weiterhin ein Problem in Nigeria – im Jahr 2021 infizierten sich schätzungsweise knapp eine halbe Million Menschen mit der Krankheit. Nun, kurz vor dem Welt-Tuberkulose-Tag am 24. März 2023, kommen die Teilnehmer:innen an dem DAHW-Projekt online zusammen, um an ihre gemeinsame Arbeit zurückzudenken. Denn diese, das wird im Gespräch schnell klar, war nicht nur für die Menschen, denen sie medizinische Hilfe verschafft hat, von großer Bedeutung – sondern auch für die Mitarbeiter:innen selbst.
Viele Dörfer im Niger-Delta sind von der Außenwelt abgeschnitten