Gita Baruwal wurde mit Polio (Kinderlähmung) geboren. Schon als Kind erlebte sie Diskriminierung im eigenen Elternhaus.
Im Gegensatz zu ihren Geschwistern verbot der Vater, dass sie zur Schule ging. Für ihn hatte Schulbildung für ein Kind mit Behinderung keinen Sinn. Früh zeigte sich jedoch der willensstarke Chrarakter des jungen Mädchens.
Zuerst wurde alles Bitten und Flehen ignoriert, doch irgendwann realisierte die Mutter die Verzweifl ung ihrer Tochter. So konnte der Vater nach vier Jahren überzeugt werden, auch Gita zur Schule zu schicken.
Einschulung mit 9 Jahren
Das Mädchen wurde im Alter von neun Jahren eingeschult. „Ich kann kaum beschreiben, wie glücklich ich damals war, dass ich endlich lesen und schreiben lernen durfte“, erzählt sie heute. Im Alter von 14 Jahren folgte eine Operation, mit der undie eingeschränkte Beweglichkeit am Bein (Kontraktur) behoben wurde. Fortan konnte sich Gita Baruwal an Krücken mühsam fortbewegen. Leichter tat sie sich mit einem Rollstuhl, doch das stellte sie in dem unwegsamen Gelände ihres Heimatdorfes wieder vor andere mühsame Herausforderungen. Nach ihrer achtjährigen Schulzeit wurde die junge Frau mit einem Mann verheiratet. Sie brachte zwei gesunde Töchter zur Welt. Der Vater der Kinder verließ die Familie, er wünschte sich Söhne. Das war Grund genug, seine Frau und Töchter im Stich zu lassen.