Heute ist Freitag. Im islamisch geprägten Sudan bedeutet dieser Tag Wochenende.
Trotzdem ist Dr. Emile Tanyous unterwegs. Zu seinen Patienten im Krankenhaus Aburouf in der Hauptstadt Khartum. Es gilt als anerkanntes nationales Referenzzentrum für Gesundheit und damit auch für Lepraerkrankungen. Tanyous gehört der Minderheit der koptischen Christen im Land an. Freitag ist für ihn ohnehin ein Arbeitstag. „Ohne die Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. und ihrer Spenderinnen und Spender könnte ich hier nicht tätig sein. Die von Lepra Betroffenen brauchen mich“, betont der Arzt. Es gibt sie also immer noch, die biblische Krankheit Lepra. „Man redet nicht darüber, sie unterliegt immer noch einem Tabu“, ergänzt der 62-Jährige. Umso wichtiger ist sein Engagement für die Betroffenen.