Eine junge Frau trägt ein schweres Bündel in die übervolle Wartehalle unseres Krankenhauses in Rawalpandi. Mit ihr zusammen kommt eine der Schwestern von Mutter Theresas Orden, die sich bei uns auskennt, weil sie oft Patienten bringt. Das Bündel entpuppt sich als ein bewusstloser Junge, Radha. Ersei 5 Jahre alt, sagt die Mutter.
In einem Krankenhaus in Faisalabad, ca. 400 km von Rawalpindi entfernt, wurde er wegen tagelangem hohem Fieber und immer stärkeren Kopfschmerzen stationär aufgenommen.
Die Ärzte haben ihn gründlich untersucht und eine tuberkulöse Gehirnhautentzündung festgestellt. Das ist eine lebensgefährliche Form von Tuberkulose und die Ärzte haben die Mutter informiert, dass trotz Behandlung nur eine geringe Aussicht auf Heilung besteht. Doch die couragierte Bauersfrau gibt nicht so schnell auf, auch wenn sich scheinbar der Zustand des Kindes von Tag zu Tag verschlechtert. Die Ordensschwestern haben der Familie geraten, das Kind zu uns zu bringen, und so haben sie die weite Fahrt auf sich genommen.