08. September 2020

Zum 91. Geburtstag: Ruth-Pfau-Portraitbild der Künstlerin Rita Lausberg

Übergabe des Portraits in Würzburg durch Jürgen Belker van de Heuvel an die Vertretung der Ruth-Pfau Stiftung, Sabine Slany und Burkard Kömm, Geschäftsführer der DAHW. Foto: Judith Mathiasch / DAHW

Am 9. September 2020 wäre Dr. Ruth Pfau, die Ehrenbotschafterin der weltweiten Lepra-Arbeit der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, 91 Jahre alt geworden. Letztes Jahr hatte die Düsseldorfer Künstlerin Rita Lausberg anlässlich des 90. Geburtstags der Ordensschwester ein Portraitbild an die Ruth-Pfau-Stiftung übergeben, das an das einzigartige Lebenswerk der Lepra-Ärztin erinnern soll. Nun hat das Kunstwerk in der Zentrale der DAHW in Würzburg, in der auch die Stiftung ihren Sitz hat, seine endgültige Heimat gefunden.

Das Portraitbild, 2018 in Öl auf Leinwand gemalt und durch einen anonymen Spender ermöglicht, entstand auf Anregung eines langjährigen Mitarbeiters der DAHW, Jürgen Belker-van den Heuvel. 2014 hatte er anlässlich der Verleihung des Klaus-Hemmerle-Preises an Dr. Ruth Pfau im Kaiserdom zu Aachen die Grabeskirche St. Josef besucht. „Auf Empfehlung einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin der DAHW wollte ich mir dort das Triptychon der Künstlerin Rita Lausberg ansehen, auf dem neben Dietrich Bonhoeffer, Mutter Teresa und Papst Johannes XXIII unter anderem auch Dr. Pfau abgebildet ist“, erinnert sich Belker-van den Heuvel. Inspiriert von dem Gemälde kontaktierte er Rita Lausberg und bat sie, „in ihrem unverkennbaren Stil“ ein Portraitbild von Dr. Pfau zu malen.

Rita Lausberg griff die Idee begeistert auf. Das Werk zeigt Dr. Pfau bei einer Verschnaufpause an einem ihrer Lieblingsorte: im Obergeschoss des Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karatschi. Das von ihr aufgebaute und von der DAHW unterstützte Lepra-Hospital in Pakistan wird seit ihrem Tod im August 2017 von ihrem Nachfolger Mervyn Lobo weitergeführt. In den mehr als 50 Jahren ihres Wirkens konnte die gebürtige Leipzigerin über 50.000 von Lepra betroffene Menschen heilen, weshalb sie auch als „Mutter der Lepra-Kranken“ bezeichnet wird.

Im Rahmen der Übergabe des Gemäldes im Februar 2019 in Münster hatte die Künstlerin Rita Lausberg auf eine Geschichte hingewiesen, die Ruth Pfau zugeschrieben wird – sie erlaubt einen Eindruck des außergewöhnlichen Wesens der allseits geschätzten Wohltäterin, und macht zudem deutlich, dass Mervyn Lobo ihre Arbeit sicher im Sinne der Ordensschwester fortführt ...

„Als ich sieben Jahre alt war, hatte ich einen blauen Wellensittich, der mir immer auf den Zeigefinger hüpfte und den ich sehr liebte. Eines nachts entschlüpfte er durch das Fenster, mein Herz war gebrochen, denn ich wusste nicht, was mein Wellensittich erlebte, wo er sein Futter herbekommen sollte, wo er schlafen würde und wer wohl mit bösen Absichten hinter ihm her wäre, ob er nicht vielleicht schon tot wäre. Der Vogel ist nie zurückgekommen. Ich dachte, er würde in dieser gefährlichen Freiheit verstehen, dass er es bei mir besser gehabt hatte. Einmal habe ich Lobo das erzählt. Am nächsten Tage hatte ich vier blaue Wellensittiche.“

Über die Künstlerin

Rita Lausberg, geboren 1965 in Aachen und seit 1996 in Düsseldorf zuhause, absolvierte ihre Ausbildung an der Staatsakademie für angewandte Künste in Maastricht und an der Akademie der bildenden Künste in Wien als Meisterschülerin von Arik Brauer. 1988 erhielt sie den Fügerpreis der Akademie der bildenden Künste Wien.


Dr. Ruth Pfau

Mehr als 50.000 von Lepra Betroffene verdanken ihrem Wirken ihre Heilung.


Das Lebenswerk fortführen

Mit Ihrer Unterstützung kann das MALC in Pakistan die Arbeit von Dr. Ruth Pfau fortsetzen.