16. November 2022

Zweite Buruli Ulcer-Infektion in dem noch jungen Leben von Joseph Otobou

Der linke Arm von Joseph Otobou ist dauerhaft geschädigt. Foto: DAHW Nigeria

Der heute 17-jährige Joseph Otobou* ist zum zweiten Mal in seinem jungen Leben mit Buruli Ulcer infiziert. Hier erzählt er seine bewegende Geschichte.

„Mein Name ist Joseph Otobou. Ich lebe mit meiner Mutter und acht Geschwistern in Gapé Kpodji. Das ist ein kleines Dorf im Osten von Togo. Mmh, meine Geschichte, ich weiß nicht, wie ich sie erzählen soll! Aber gut, ich versuche es.

Alles begann 2012, als ich sieben Jahre alt war. Eines Tages wachte ich auf und stellte fest, dass mein linker Ellenbogen geschwollen war. Es tat nicht weh, also sagte ich meiner Mutter nichts. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Ein paar Tage später war die Schwellung immer noch da und wurde etwas größer. Da habe ich es meiner Mutter gezeigt.

Nachdem die Wunde immer größer wurde, brachte meine Mutter mich in die nächstgelegene Stadt Tovegan, wo es eine Gesundheitsstation gibt.

Inzwischen war die Schwellung zu einer großen offenen Wunde geworden. Ich wurde untersucht und die Mitarbeitenden sagten meiner Mutter, dass ich zur Behandlung stationär aufgenommen werden müsste. Nach ein paar Wochen durfte ich wieder nach Hause. Doch alle drei Tage mussten wir wiederkommen, um den Verband zu wechseln. Die Behandlung dauerte insgesamt drei Jahre. Während die Wunde an meinem Arm behandelt wurde, erschien eine weitere Schwellung an meinem linken Fuß, an Schienbein und Knöchel. Beide offenen Stellen wollten nicht vollständig verheilen.

Experten stellen richtige Diagnose

Eines Tages waren Mediziner aus einem größeren Krankenhaus aus Tsévié in Tovegan und der lokale Mediziner stellte mich ihnen vor. Die Experten erkannten sofort, dass es sich bei meinen Wunden um Buruli Ulcer-Infektionen handelte.

Meiner Mutter und mir wurde alles genau erklärt. Uns wurde dringend geraten, das 50 km entfernte Krankenhaus in Tsévié aufzusuchen. Meiner Mutter fehlte das Geld, um mich dorthin zu bringen. Nach einigen Wochen, in denen ich zu Hause war, wurden meine Mutter und ich mit einem Auto der Organisation DAHW abgeholt und nach Tsévié gebracht.

In Tsévié begann die Wunde am Arm sehr schnell zu heilen. Aber der Ellenbogen war schon sehr geschädigt und er ist viel dünner als mein rechter Arm.

Die Behandlung meines Fußes dauerte viel länger und ich musste insgesamt 18 Monate in Tsévié bleiben. Erst dann durfte ich zurück zu meiner Familie. Ich musste weiterhin regelmäßig nach Tovegan gehen, um den Verband wechseln zu lassen. Irgendwann war auch die Wunde am Fuß dann verheilt.

Nicht schon wieder

Im letzten Jahr, ich war inzwischen 16 Jahre alt, bemerkte ich, dass die Wunde am Fuß erneut aufgegangen war. Meine Mutter und ich suchten umgehend den neuen Leiter der Gesundheitsstation in Tovegan auf. Er machte Fotos von meinem Bein und schickte diese in das Krankenhaus nach Tsévié. Der dringende Rat von dort war, dass ich schnellstmöglich wieder kommen sollte. Ich hatte mich erneut mit Buruli Ulcer infiziert.

Bis heute musste unsere Familie nichts für die aufwändige und langwierige Behandlung bezahlen. Das ist etwas Besonderes für uns, weil ärztliche Leistungen in Togo von den Erkrankten selbst getragen werden müssen. Man hat uns gesagt, dass das Krankenhaus von ihrer Organisation, der DAHW, finanziell unterstützt wird. Ohne diese Unterstützung hätten mir die Ärzte nicht helfen können.

Mein größter persönlicher Wunsch ist es, dass ich bald wieder zur Schule gehen kann. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei der DAHW und Ihnen für die Unterstützung bedanken. Ich weiß nicht, wie mir sonst hätte geholfen werden können. Vielleicht wäre ich schon tot! Ich bete zu Gott, dass er der DAHW weiterhin Mittel gibt, um die Menschen zu retten, die in der gleichen Situation sind wie ich.“

*Name geändert


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