25. April 2024

DAHW-Partner Mervyn F. Lobo mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Der langjährige Partner und Freund der DAHW, Mervyn F. Lobo, bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Karachi, Pakistan (Foto: Sharon Braganza / MALC)

In einer bewegenden Zeremonie wurde dem Leiter des Marie Adelaide Leprosy Center in Pakistan das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Der DAHW-Vorstand würdigte Lobos Verdienste in einer per Videobotschaft übermittelten Laudatio.

Karachi / Würzburg, 25.04.2024: Der Garten des Deutschen Generalkonsulats in Karachi ist festlich geschmückt, die langen Stuhlreihen sind voll besetzt, als Generalkonsul Rüdiger Lotz die Bühne betritt. Er spricht über die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Pakistan, das Publikum applaudiert. In der ersten Reihe: Der Leiter der von Dr. Ruth Pfau gegründeten Organisation MALC, Mervyn F. Lobo, DAHW-Global Health-Berater Anil Fastenau und der Oberste Minister der pakistanischen Provinz Sindh, Syed Murad Ali Shah.

Mervyn F. Lobo erhält an diesem Abend das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Dass dabei Vertreter der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe sowie der Provinz Sindh im Publikum sitzen, ist kein Zufall. Denn Lobos große Verdienste im Bereich der Lepra-Arbeit in Pakistan sind eng verknüpft mit der DAHW – und die Provinz Sindh steht im Fokus der aktuellen Projekte vor Ort.

Lobo, als langjähriger Mitarbeiter und Nachfolger der legendären Dr. Ruth Pfau, hat sich seit Jahrzehnten der Lepra-Bekämpfung verschrieben. „Wir zogen uns stundenlang in einen Raum zurück“, erinnert er sich in seiner Dankesrede an diesem Abend, „und wir saßen auf dem Boden und arbeiteten. Bis heute ist das die Art und Weise, wie die Arbeit in den Lepraprogrammen funktioniert.“ Dieser bedingungslosen Hingabe ist es zu verdanken, dass die Lepra in Pakistan heute fast eliminiert ist – ein krasser Gegensatz zu der Situation, mit der Dr. Ruth Pfau in den Sechzigerjahren konfrontiert war, als die Ordensschwester mit ihrer Lepra-Arbeit in Karachi begann. Doch sie und ihr Team, zu dem bald auch Mervyn Lobo gehörte, ließen sich nicht abschrecken und arbeiteten – unterstützt von der DAHW – mit großer Ausdauer daran, die Krankheit einzudämmen.

Diese zupackende Art inspiriert bis heute und lässt DAHW und MALC optimistisch in die Zukunft blicken. Das wird deutlich in der per Videobotschaft übermittelten Laudatio des DAHW-Vorstands Patrick Georg, die mit den Worten schließt: „Die größte Ehre aber konnte ich beim erneuten Lesen der Bücher von Dr. Ruth Pfau erkennen. Sie hat Sie in Ihren Büchern erwähnt, sie hat Sie geadelt als einen weisen, kraftvollen und mutigen Nachfolger. Lieber Herr Lobo, ich wünsche Ihnen und uns viel Erfolg zu unserer größten Ehre: Die Chance, Dr. Ruth Pfaus Werk fortzuführen, bis Pakistan von der Lepra befreit ist.“

Dass ein Pakistan ohne Lepra bald Realität werden könnte, davon ist Global Health-Berater Anil Fastenau überzeugt. Er ist sich der Unterstützung des Obersten Ministers der Provinz Sindh sicher, einer Region, die für die „Roadmap to Zero Leprosy“ eine wichtige Rolle spielt: Dort sollen die noch vorhandenen Lepra-Cluster anhand einer umfassenden Strategie gefunden, die Patient:innen behandelt und die Kontaktpersonen geschützt werden. Dann, so Fastenau, ist eine Eliminierung der Lepra in Pakistan in wenigen Jahren möglich.

Eine Aussicht, die ohne die Arbeit Mervyn Lobos kaum denkbar gewesen wäre.

Grußwort von DAHW-Vorstand Patrick Georg