18. Juli 2023

Flut in Indien: Wie hängen Überschwemmungen und Krankheitsausbrüche zusammen?

Behausungen in Delhi (Foto: Mario Schmitt / DAHW 2018)

In unserem Projektland Indien haben starke Regenfälle Straßen überflutet und Gebäude zum Einsturz gebracht. In der Hauptstadt Neu-Delhi fiel Medien zufolge innerhalb von 24 Stunden der meiste Niederschlag an einem Tag im Juli seit mehr als 40 Jahren. Die Fluten rissen Menschen mit sich, es gibt Todesopfer zu beklagen.

Würzburg / Neu-Delhi, 18.07.2023: „Die beispiellosen Regenfälle in den Nachbarstaaten und Einzugsgebieten hatten verheerende Folgen in unserer Hauptstadt“, berichtet Shibu George, Leiter der DAHW-Partnerorganisation GLRA India. „Inzwischen aber ist der Wasserstand in den niedrig gelegenen Gebieten Delhis gesunken und das Leben kehrt allmählich zur Normalität zurück.“ Unsere Kolleg:innen in Indien nutzen den Anlass, um auf die gesundheitlichen Auswirkungen aufmerksam zu machen, die Überschwemmungen haben können. Denn Naturereignisse wie dieses könnten „eine Büchse der Pandora öffnen“ und etwa die Zahl der Lepra- und Tuberkulosefälle steigen lassen, heißt es aus Delhi.

So suchen viele Menschen während solcher Katastrophen Schutz in überfüllten Aufnahmeeinrichtungen. Diese Situation sowie Faktoren wie Stress oder schlechte Ernährung begünstigen die Verbreitung und den Ausbruch von Tuberkulose. Mücken finden in Überschwemmungsgebieten optimale Brutvoraussetzungen, was wiederum zur häufigeren Übertragung von Lymphatischer Filariose (LF) beiträgt, und der mangelnde Zugang zu sauberem Wasser kann die Zahl der NTD-Fälle (Neglected Tropical Diseases, Vernachlässigte Tropenkrankheiten) in die Höhe schnellen lassen.

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ist seit Jahrzehnten in Indien aktiv. Betroffene von Lepra, Tuberkulose und NTDs sowie weitere vulnerable Personen gehören zu unseren Mandatsgruppen. In unseren Projekten unterstützen wir sie mit medizinisch-sozialer Arbeit, aber auch mit Informationsangeboten und sozioökonomischer Förderung. Denn: Die Maxime „Gesundheit für alle“ kann nur Realität werden, wenn ein holistisches Vorgehen die Berücksichtigung unterschiedlichster Aspekte sicherstellt. Mit unseren Ansätzen „One Health“ und „WASH“ tragen wir ebenfalls dazu bei, vernachlässigte Krankheiten einzudämmen.

Erfahren Sie hier mehr über unsere Arbeit.


 

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