Weltweit sind mehr als 1,7 Milliarden Menschen von einer Vernachlässigten Tropenkrankheit (Neglected Tropical Disease, NTD) betroffen oder bedroht, viele Millionen sterben jährlich an den Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt aktuell 20 Erkrankungen zu der Gruppe der NTDs, die unbehandelt zu chronischen Beschwerden, Behinderungen oder auch zum Tod führen.
Alle NTDs haben gemeinsam, dass sie nahezu keine Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit, von der (angewandten) Forschung, von staatlichen Institutionen und (Pharma-)Unternehmen erhalten, weil sie in den wohlhabenden Ländern des Globalen Nordens keine oder kaum noch eine Rolle spielen.
NTDs treffen vor allem Menschen in Ländern des Globalen Südens, weshalb sie auch als "Krankheiten der Armut" bezeichnet werden. Sie sind dort verbreitet, wo Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, zu sanitären Anlagen und zu Hygienewissen bzw. -material haben (WASH) und wo es an medizinischer Versorgung mangelt.
Für viele dieser Krankheiten gibt es nach wie vor keine gute und wirksame Therapie, wenn doch Medikamente vorhanden sind, haben dies oft furchtbare Nebenwirkungen. Genauso weiß man von vielen Krankheiten nicht, wie sie übertragen werden. Es fehlt an Mitteln für die Forschung.
All das und noch mehr spielt eine Rolle darin, warum das Risiko für Betroffene, zu verarmen, sehr groß ist: schwindende Leistungsfähigkeit, hohe Behandlungskosten, Nebenwirkungen, Ausgrenzung und Stigmatisierung. In vielen Ländern werden Betroffene zudem gesetzlich diskriminiert.
Diesen Teufelskreis aus Armut und Krankheit will die DAHW in ihren Einsatzländern mit ganzheitlichen, sektorübergreifenden Ansätzen durchbrechen!