17. März 2010

1,8 Mio. Menschen sterben jährlich an Tuberkulose

Seit 15 Jahren hat sich die Zahl der Tuberkulosekranken weltweit verdreifacht. Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es ca. 9,4 Mio. TB-Neuerkrankungen, davon 80% in den 22 „Brennpunkt-Ländern“. Darunter ist auch Pakistan mit ca. 300.000 Neuerkrankungen im Jahr. Ohne Behandlung verläuft TB meist tödlich, d. h. 1,8 Mio. Menschen sterben weltweit, fast 50.000 allein in Pakistan.



Auslöser für TB ist das Mycobacterium tuberculosis, das durch „Tröpfcheninfektion“ übertragen wird. Die auff älligsten Symptome sind chronischer Husten, Schwäche und Gewichtsabnahme. Die Diagnose erfolgt in der Regel über eine mikroskopische Laboruntersuchung des Speichels, in manchen Fällen zusätzlich über eine Röntgenuntersuchung.



Mit einem Mix aus vier Antibiotika ist TB in 87% aller Fälle innerhalb von 6-8 Monaten heilbar. Werden die Medikamente nicht regelmäßig bis zum Ende eingenommen, entwickeln die Bakterien Resistenzen. Die zwei wichtigsten Antibiotika der Standard-Therapie wirken dann nicht mehr, d. h. es liegt ein multiresistenter Erreger vor (MDR-TB).



Der MDR-Patient benötigt deutlich teurere Medikamente, die geringe Heilungschancen und viele Nebenwirkungen aufweisen. Ein erneuter Behandlungsabbruch oder eine inadäquate Einnahme der Medikamente kann zu einer extremen Form der Multiresistenz, der XDR-TB, führen, gegen die es keine weiteren Medikamente gibt.