Würzburg, 07.05.2024: Es hat schon gute Gründe, warum das Internationale Kinderfest, organisiert von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, immer im Mai stattfindet, nicht im April. Das war dem Wetter in diesem Jahr aber herzlich egal: Gießkannenartige Regenschauer wechselten sich ab mit strahlendem Sonnenschein – bestes Aprilwetter also. Den Kindern, Eltern, Großeltern war’s gleich: Auf rund 22.000 schätzen die Veranstalter die Zahl fröhlicher Besucher:innen an diesem ersten Sonntag im Mai.
07. Mai 2024
22.000 Besucher:innen beim Internationalen Kinderfest von und mit der DAHW
„Jetzt bin ich ganz schön nass geworden“, stellt Irene Kober fest und blinzelt in die Sonne. Die 98-Jährige ist samt Enkelin und Urenkeln auf dem Fest dabei – eine Selbstverständlichkeit für die Grande Dame der DAHW. An ihrem Wohnzimmertisch wurde damals im Jahr 1957 die DAHW gegründet. Ganz so lange gibt es das Internationale Kinderfest noch nicht, aber dieses Jahr fand es immerhin zum 46. Mal statt. Für Irene Kobers Enkel eine tolle Gelegenheit, sich an den verschiedensten Bastel-, Sport- und Spielständen auszuprobieren – und wenn man in der Warteschlange vor dem Karussell einen Schauer abbekommt, lässt sich davon niemand die Laune verderben. Vor allem, wenn die Sonne wieder scheint und noch so viele Attraktionen warten.
Denn das bunte Angebot konnte sich auch heuer wieder sehen lassen: Vom Rathausinnenhof über den Unteren und Oberen Markt bis in die Eichhornstraße und vor den Dom reichte die Veranstaltungsfläche. Und was dort alles zu finden war – das Kinderkarussell, ein Schaf-Spaziergang, der Kettcar-Parcours der Würzburger Polizei, interaktive Musikpuzzles, Kinderschminken, eine Sonnenblumen-Pflanzaktion oder Dosenwerfen, um nur einige Angebote zu nennen. Zwischendurch ein Crêpe, ein Stück Pizza oder eine pakistanische Leckerei? Kein Problem. Und auf den Bühnen sorgten Tanz- und Sportgruppen aus Würzburg sowie Stars des Bayerischen Rundfunks für Unterhaltung: Auf Checkerin Marina etwa hatten sich viele kleine:n Besucher:innen besonders gefreut, und der BR-Fernsehkoch Wolfgang Link verteilte frisch zubereitete Mahlzeiten gegen eine Spende für das DAHW-Kinderfestprojekt.
Dieses führte in diesem Jahr nach Pakistan: Dort hat die jahrzehntelange Arbeit der DAHW dazu beigetragen, dass Lepra bereits weit zurückgedrängt wurde. Das bedeutet: Es ist möglich, Lepra in Pakistan in den kommenden Jahren ganz verschwinden zu lassen. Dazu müssen aber auch die noch verbliebenen Fälle gefunden und behandelt werden, damit sich die Krankheit nicht wieder ausbreiten kann. Genau da setzt die DAHW mit ihrem ganzheitlichen Konzept zur Bekämpfung der Lepra an. Besonders für Kinder kann eine Lepra-Infektion schwerwiegende Folgen haben: Das Kind wird möglicherweise isoliert, ausgegrenzt und gemieden und kann nicht mehr am Alltag teilnehmen. Das bedeutet: Kein Spielen mit anderen Kindern, keine Schule. Kommt es dann zu leprabedingten Behinderungen, sind diese auch durch eine Behandlung nicht mehr rückgängig zu machen.
Mit den Spenden, die während des Kinderfests gesammelt wurden, werden also Kinder und ihre Familien in Pakistan unterstützt, die von Lepra betroffen oder bedroht sind. Das ist das Schönste am Kinderfest, findet Beate Gemballa, die das Fest jedes Jahr koordiniert: Dass die Veranstaltung Kindern und Familien in Würzburg einen schönen Tag zusammen ermöglicht und gleichzeitig Kindern und Familien in einem anderen Teil der Erde zugutekommt. Und auch sonst ist die DAHW-Kinderfest-Koordinatorin zufrieden: „Es war eine super Veranstaltung! Trotz Regen hatten alle Spaß, auch die Teilnehmenden waren sehr zufrieden – und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!“