„Ich sah Patienten mit furchtbaren Verstümmelungen. Sie wurden damals noch in sogenannten Leprosarien zwangsinterniert“, zieht Manfred Göbel heute Fazit. „Betroffene versteckten sich vor der Stadt, um nicht in die Kolonie zu müssen.“
Mit Ordensfrauen baute der gelernte Krankenpfleger kleine ländliche Gesundheitsposten auf und bildete sogenannte Gesundheitsagenten für die Suche nach Leprapatienten aus. „Ich hatte immer eine Tasche mit Medikamenten dabei“, erzählt er. 1983 ging es richtig los mit der Einweihung des von der DAHW finanzierten Leprazentrums in Rondonópolis. Hier hatten er und sein Team endlich die Möglichkeit, die Leprapatienten medizinisch gut zu versorgen. Von Rondonópolis ging es 1992 nach Cuiabá. Von hier aus wurde das Versorgungsnetz auf die Städte im Bundesstaat Mato Grosso und dann unter Einbeziehung der Tuberkulose auf mehr als neun Bundesländer, Indianergebiete und Slums in Rio de Janeiro und Sao Paulo, ausgeweitet.
Für die International Federation of Anti-Leprosy Associations (ILEP; internationale Vereinigung der Anti-Lepra-Organisationen) war Manfred Göbel nationaler Koordinator in Brasilien. „Wir haben heute ein gut funktionierendes ambulantes Lepra-Kontrollprogramm, das durch unsere Initiative aufgebaut wurde. Die Spender, die uns dabei unterstützten, haben an dem Erfolg einen großen Anteil.“