16. Oktober 2023

#aktivfürdieDAHW: Solidarität, Ermutigung und Freude bei der 26. Friedensradtour

Die Teilnehmer:innen an der Friedensradtour bei einer Pause vor der letzten Etappe in Richtung Münster (Foto: Johanna Schultheiß / DAHW)

Auf den Spuren der Friedensreiter mit den Drahteseln unterwegs: Auch in diesem Jahr fuhren Ehrenamtliche und Spender:innen mit dem Fahrrad von Osnabrück nach Münster. Sie sammelten Spenden für die DAHW, tauschten sich aus – und kamen ins Gespräch mit einem ganz besonderen Gast aus Pakistan.

Münster, 16.10.2023: 375 Jahre ist es nun her, dass der Westfälische Frieden geschlossen wurde: Nach langen Verhandlungen in Osnabrück und Münster war mit der Vertragsunterzeichnung der Dreißigjährige Krieg zu Ende. Nur durch die berittenen Boten, die regelmäßig Nachrichten zwischen beiden Städten hin und her trugen, war das überhaupt möglich gewesen. Auf den Spuren dieser Friedensreiter radeln jedes Jahr Ehrenamtliche und Spender:innen von Osnabrück nach Münster – 80 Kilometer, zugunsten der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe.

Und so war es in diesem Jubiläumsjahr überhaupt keine Frage, ob die Fahrradtour erneut stattfinden würde. Nur die Wettervorhersage bereitete den Organisator:innen im Vorfeld Sorgen. Aber dann: Strahlender Sonnenschein begrüßte die rund 40 Radler:innen am vergangenen Samstag – und auf den ein oder anderen Nieselschauer waren sie mit Regenkleidung bestens vorbereitet.

Organisator Dirk Raufhake ist schon lange federführend verantwortlich für das Traditionsevent. Er zeigt sich während einer Pause erfreut über den Verlauf der Tour: „Die Leute sind zufrieden, das Wetter spielt mit und alles ist sehr harmonisch.“ Für ihn ist es eine besondere Freude, wenn sich die Mitfahrenden auch über den Tag hinaus für die Arbeit der DAHW interessieren: „Es gibt immer wieder Leute, die dabei ein Aha-Erlebnis kriegen“, erklärt er.

Nach gut der Hälfte der Tour steigt noch eine ganz besondere Teilnehmerin in die Tour mit ein: Dr. Chris Schmotzer, langjährige Partnerin und Freundin der DAHW, schwingt sich aufs Fahrrad – eine Leihgabe, denn die Ärztin und Ordensfrau kam erst kurz zuvor mit dem Flugzeug aus Pakistan. „Ich bin schon sehr lange nicht mehr Fahrrad gefahren“, sagt sie noch, bevor sie sich in die Gruppe einreiht und bis Münster mitradelt. Dort, im Garten des Lepramuseums Kinderhaus, steht schon das Grillbuffet bereit, an dem sich die Fahrer:innen stärken können.

Dr. Schmotzer, die im Anschluss noch einen Vortrag über ihre Lepra- und Tuberkulosearbeit in Pakistan hält, weiß Ehrenamts-Aktionen wie diese sehr zu schätzen. „Ich finde es sehr ermutigend, zu wissen, dass sich Menschen einsetzen“, erklärt sie. „Denn es ist ja so: Pakistan ist weit weg von Deutschland, die Krankheiten, mit denen wir zu tun haben, auch. Ich erlebe immer wieder, dass Menschen in Deutschland zu mir sagen: Tuberkulose und Lepra gibt’s doch gar nicht mehr! Deshalb ist es auch für uns wichtig, zu sehen, dass sich Menschen in Deutschland solidarisch fühlen und dafür auch ganz praktisch was tun.“

Solidarität, Ermutigung, Freude: All das war deutlich zu spüren bei der Friedensradtour. Und so drückte es eine Mitfahrerin noch unterwegs aus: „Wetter passt, Tour ist schön, ich habe nette Leute kennengelernt und super Unterhaltung – also von mir aus können wir weiterfahren bis Düsseldorf!“