15. Mai 2015

Aktuelle Nachrichten aus Nepal

Das wissen wir von den DAHW-Partnern vor Ort

Nepal: DAHW mit 130.000 Euro zusätzlich
Nachbeben erschwert die Arbeit und unterbricht die Kommunikation

(Würzburg, 13. Mai 2015). Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe wird ihre in Nepal arbeitenden Projektpartner mit zusätzlich 130.000 Euro unterstützen. Damit wird neben der ärztlichen Versorgung von Verletzten auch die Betreuung von traumatisierten Frauen und Mädchen ermöglicht.

Die lokale Organisation KOPILA arbeitet seit vielen Jahren mit traumatisierten Frauen und Mädchen und ist nun der vierte Projektpartner der DAHW in Nepal. Die Arbeit mit Patientinnen aufgrund der Erdbeben unterstützt die DAHW mit 40.000 Euro.

Ein weiterer Teil des Geldes wird über DAHW Indien fließen, die damit das Duncan-Hospital in dem Grenzstaat Bihar unterstützt. Von dort aus werden zahlreiche Verletzte versorgt, sowohl stationär in Bihar als auch mobil in Nepal selbst.

Das Nachbeben nahe der Hauptstadt Kathmandu hat erneut die Kommunikation mit den Projektpartnern der DAHW unterbrochen. Durch den persönlichen Einsatz von Mitarbeitern der DAHW und ihrer Partner ist es allerdings trotzdem möglich, zumindest die wichtigsten Informationen auszutauschen.


Hier können Sie helfen!


DAHW im Krisengebiet mit Partnern aktiv

(Würzburg, 4. Mai 2015) Die DAHW arbeitet eng mit ihren nepalesischen Partnern International Nepal Fellowship (INF), Nepal Leprosy Relief Association (NELRA), Sewa Kendra Leprosy Relief und Enablement Nepal zusammen. INF hat bereits ein Notfallteam in die Region um Ghorka geschickt. NELRA fokussiert sich auf die aktive Ersthilfe und versucht zugleich, 25 Auszubildende der Holz- und Metall-Trainingswerkstatt im Kathmandutal zu erreichen. Außerdem konnten bereits Notunterkünfte für ältere Leprapatienten mit Behinderungen organisiert werden. Der DAHW-Partner Sewa Kendra stellt seine ambulante Klinik in Kathmandu für die medizinische Versorgung Verletzter bereit.


Evakuierung von Verletzten aus dem Krisengebiet: Foto: INF

Dr. Eva-Maria Schwienhorst, medizinische Beraterin der DAHW, ist zurzeit im indischen Delhi mit engem Kontakt zum Katastrophengebiet. Heute trifft sie Mediziner aus dem Duncan-Hospital, mit dem die DAHW im nordindischen Bundesstaat Bihar an der Grenze zu Nepal zusammenarbeitet. Das Duncan-Hospital führt bereits orthopädische Notfalloperationen durch. Daneben errichtet es eine Ambulanz für Flüchtlinge, bietet psychologische Trauma-Behandlungen an und hilft bei Transporten aus den Krisengebieten. Die DAHW wird das Duncan-Hospital für seine Krisenarbeit finanziell unterstützen.

Krisenarbeit im Duncan-Hospital im Norden Indiens, an der Grenze zu Nepal. Foto: DAHW


Nepal: DAHW-Partner arbeiten rund um die Uhr
Kontakt in zerstörte Dörfer oft nur über private Kontakte möglich

(Würzburg, 29. April 2015) Vier Tage nach dem Erdbeben wird in eingestürzten Häusern noch immer nach Verschütteten gesucht. Leichen müssen geborgen, Überlebende mit Lebensmitteln und sauberem Wasser versorgt werden. Auch die Projektpartner der DAHW sind mit ersten Hilfsmaßnahmen ausgelastet.

Die Folgen des Erdbebens sind noch nicht zu beziffern: Viele Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten und können von Rettern nicht erreicht werden. Die ohnehin schwache Infrastruktur ist fast völlig zusammengebrochen. Umso wichtiger sind die Mitarbeiter der DAHW-Partner: Durch die lokal ausgerichteten Programme für Menschen mit Behinderung oder von Lepra Betroffenen haben sie ansonsten Kontakt in fast jedes Dorf und versuchen, dies jetzt zu nutzen.

Die DAHW stellt diese Strukturen anderen Hilfsorganisationen zur Verfügung. Mit weiteren Mitgliedern der ILEP (Vereinigung der Lepra-Hilfswerke), dem Bündnis Entwicklung Hilft und den German Doctors hat die DAHW so bereits bei anderen Katastrophen gut kooperiert.


Nepal: Häuser der Ärmsten zerstört
DAHW-Projekte betroffen, auch Mitarbeiter und Patienten

(Würzburg, 28. April 2015). Die Leprahilfe in Nepal ist durch das schwere Erdbeben vermutlich um Jahre zurückgeworfen worden. Einige Projekte der DAHW-Partner sind zerstört, darunter ein Zentrum zur Berufsausbildung sowie ein Lepra-Hospital. Zu einem anderen Projekte besteht immer noch kein Kontakt.

Viele von Lepra betroffene, arme Menschen sind Opfer des Erdbebens. Die meisten sind zwar mit dem Leben davongekommen, viele allerdings auch nur damit: Ihre Häuser sind - mit allem was darin war - nicht mehr existent. Es waren besonders die mit wenig Stabilität gebauten Häuser der Armen, die eingestürzt sind.

„Wir können noch nicht genau abschätzen, wie groß die Schäden sind und wann die normale Lepra-Arbeit weiter gehen kann“, so Burkard Kömm, Geschäftsführer der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe: „Die medizinischen Teams unserer Partner vor Ort sind immer noch mit der Ersthilfe beschäftigt. Das hat Vorrang! In wenigen Wochen werden wir einen genaueren Überblick über die Schäden haben.“


Das normale Leben hat mit dem Erdbeben in Nepal abrupt ein Ende genommen. Foto: Rolf Bauerdick / DAHW


(Würzburg, 27. April 2015) Am Samstag, 25. April 2015, hat ein schweres Erdbeben mit der Stärke 7,8 große Teile Nepals zerstört. Bislang wird die Zahl der Todesopfer auf mehr als 8.000 geschätzt. Noch viel mehr Menschen wurden teils schwer verletzt oder haben ihr komplettes Hab und Gut verloren – wie viele genau, ist nicht bekannt. Viele Orte sind immer noch oder durch Nachbeben schon wieder von der Außenwelt abgeschnitten, so dass niemand die genauen Zahlen ermitteln kann.

Viele Nachbeben sorgen für weitere Probleme, das bislang stärkste hat die ohnehin schwer getroffene Region um die Hauptstadt Kathmandu am 12. Mai mit Stärke 7,2 erschüttert.

Die DAHW ist seit 1972 in Nepal aktiv und hat seither die Arbeit für von Lepra betroffene Menschen mit mehr als 15 Millionen Euro unterstützt. In diesem Jahr unterstützt die DAHW drei Projektpartner mit mehr als 160.000 Euro.

Spenden, die für die Erdbebenhilfe Nepal eingehen, werden für diese zusätzlichen Aufgaben verwendet. Darüber hinaus ist die DAHW assoziiertes Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft, das aktiv zu Spenden für Nepal aufruft.