27. Januar 2010

Andrea wird wieder gesund

Manfred Göbel: 30 Jahre Einsatz für Leprakranke in Brasilien

Manfred Göbel: 30 Jahre Einsatz für Leprakranke in Brasilien

„Ich sehe mich nicht als Retter“, lautet die erste und spontane Reaktion von Manfred Göbel. Diese Bescheidenheit ehrt den Mann, der seit 30 Jahren für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in Brasilien tätig ist und der für diese Arbeit zahlreiche Auszeichnungen bekommen hat. Und viele Menschen sehen in dem 56-Jährigen zurecht „Ihren“ Retter.

Luisa D. und ihre sechsjährige Tochter Andrea sind beide an Lepra erkrankt – wahrscheinlich hat sich das Mädchen bei seiner Mutter angesteckt. Doch zum Glück für die Familie hat Manfred Göbel vor einiger Zeit durchgesetzt, dass auch Familienangehörige untersucht werden. So ist die Lepra-Erkrankung von Andrea in einem sehr frühen Stadium entdeckt worden. Das Mädchen wird keine bleibenden Schäden behalten.

Nich nur in Luisas Familie, in vielen Teilen Brasiliens fällt schnell sein Name, wenn es um das Thema Lepra geht. Und jedes Jahr erkranken mehr als 40.000 Brasilianer neu an Lepra. Luisa und Andrea waren begeistert, als „ihr Manfredo“ plötzlich vor ihrer Hütte stand.

Ausbreitung eindämmen

Oft besucht Göbel gemeinsam mit lokalen Gesundheitsmitarbeitern die Patienten und fragt sie nach Kontakten zu Freunden oder Verwandten. „Nur so können wir die Ausbreitung der Krankheit weiter zurückdrängen“, weiß Göbel aus jahrelanger Erfahrung. Auch Luisa kann er heute überzeugen, dass sie dabei hilft: „Ich werde alle meine Freunde und Verwandten zum Gesundheitsposten schicken, damit sie dort auf Lepra untersucht werden. Wie meine kleine Andrea können sie dann wieder ganz gesund werden.“

Bei Luisa selbst wurde die Krankheit erst entdeckt, als sie schon kaum noch Gefühl in ihren Fingern hatte. Bislang hat sie ihre vier Kinder durch Gelegenheitsjobs ernähren können. „Es ist fraglich, ob sie weiterhin diese harten Arbeiten machen kann,“ meint Göbel, „aber dafür bieten wir berufliche Weiterbildungen für Menschen an, die als Folge einer Lepraerkrankung behindert sind.“


50 Euro 

reichen für die Behandlung eines Lepra- oder Tuberkulosekranken

 
170 Euro 

benötigt Manfred Göbel für eine Aufklärungskampagne, um den  Menschen die Angst vor Lepra zu nehmen.

 
Für 230 Euroerhält ein behinderter Leprapatient im Senegal einen Rollstuhl.
600 Euro 

kostet ein Fortbildungskurs für Mitarbeiter der Gesundheitsdienste im Senegal, damit sie Lepra schon im Frühstadium erkennen und behandeln können.