07. April 2022

Ausstellung zu 50 Jahre Lepra-Hilfe in der Bezirksregierung am Domplatz

Bei der Ausstellungseröffnung: (v.l.) Regierungspräsidentin Dorothee Feller, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Petra Woldt (Leitung der Geschäftsstelle Kommunale Stiftungen) und Burkard Kömm (Geschäftsführung, DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V., Vorstandsmitglied der LRI - Leprosy Research Initiative).

Die Ausstellung rückt mit Zeichnungen von Tisa von der Schulenburg und Fotografien von Christopher Thomas Menschen, die von Lepra betroffen sind, in den Fokus der Betrachtung und eröffnet einen Dialog über die uralte Krankheit Lepra, die in Vergessenheit zu geraten droht.

Münster. Die Nordrhein-Westfälische Stiftung zur Förderung der Leprahilfe und das Landeskuratorium Nordrhein-Westfalen zur Förderung der Leprahilfe werden in diesem Jahr 50 Jahre alt, die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. bereits 65 Jahre. Aus diesem Anlass zeigen die drei Veranstalter noch bis zum 29. April in der Bürgerhalle der Bezirksregierung Münster am Domplatz 1-3 eine Ausstellung mit Zeichnungen von Tisa von der Schulenburg und Fotografien von Christopher Thomas.

Die Ausstellung mit dem Titel "Ene mene muh - und raus bist du!?" zeigt Fotografien, die Christopher Thomas überwiegend in den 1990er Jahren von Lepra-Kranken in Nepal, Indien und Äthiopien für die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. aufgenommen hat. Thomas (Jahrgang 1961) absolvierte die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. Seine Arbeiten werden von zahlreichen Magazinen (Vogue, Harper's Bazaar, Elle, Cosmopolitan, SZ Magazin, Geo, Stern und Merian) veröffentlicht und sind in vielen Sammlungen vertreten, darunter der Fotografischen Sammlung des Deutschen Bundestages.

Die Fotos von Christopher Thomas kontrastieren in der Ausstellung mit Zeichnungen von Tisa von der Schulenburg (1903-2001). Geboren als Gräfin Elisabeth Mary Caroline Veronika Margarethe von der Schulenburg, zweimal geschieden, konvertierte sie 1950 zum katholischen Glauben und trat als Schwester Paula in das Dorstener Ursulinenkloster ein. 1919 von Max Liebermann entdeckt, studierte sie ab 1926 an der Berliner Kunstakademie. 1997 unterstützte sie die monatelange Mahnwache der Bergleute auf der Dorstener Zeche "Fürst Leopold" und wurde die erste Ehrenbürgerin der Stadt. Ihr künstlerisches Werk zeigt In ihrer reichen Zeit als Künstlerin entstanden zahlreiche Tusche-Zeichnungen vor allem soziale Not in den Ländern der früher sogenannten Dritten, unter anderem ausgestoßene Lepra-Kranke.

Zu den Organisatoren:

Das Landeskuratorium Nordrhein-Westfalen zur Förderung der Leprahilfe wurde 1972 mit dem Ziel gegründet, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung ehrenamtlicher Gruppen in NRW anzubieten. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes. Die nordrhein-westfälische gemeinnützige Stiftung zur Förderung der Leprahilfe wurde 1973 gegründet. Den ehrenamtlichen Vorstand bilden der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, der Finanzminister und die Vorsitzenden der im Landtag Nordrhein-Westfalen vertretenen Fraktionen. Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. wurde 1957 als "Deutsches Aussätzigen Hilfswerk e.V." (daher das Kürzel DAHW). Als international arbeitende Organisation der Entwicklungszusammenarbeit setzt die DAHW Schwerpunkte bei Tuberkulose, Lepra und anderen sogenannten vernachlässigten Tropenkrankheiten.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Bezirksregierung (Mo-Fr, 8 bis 16 Uhr) unter den jeweils gültigen Corona-Schutzbestimmungen zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung ist ein Bildband von Christopher Thomas zu den Kunstwerken und der Thematik Lepra erschienen. Weitere Informationen erhalten Besucher:innen hier:

enemenemuh-ausstellung.de