27. August 2012

Bericht des Vorstands

Der Mensch im Mittelpunkt

Seit 55 Jahren engagiert sich die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe für Menschen, die an Krankheiten der Armut leiden. Am Anfang war es ausschließlich ein Einsatz gegen die Lepra, da damals noch mehr als zwei Millionen Menschen an dieser Krankheit und ihren Folgen litten. Das immer stärkere Auftreten der Tuberkulose erforderte eine Erweiterung unseres Engagements. Letztlich haben wir auch andere „vernachlässigte“ Krankheiten der Armut wie Buruli Ulcer ins Visier genommen. Immer war dabei die Arbeit für Menschen, die an Behinderungen als Folge dieser Krankheiten leiden, ein Schwerpunkt unseres Einsatzes. Daher haben wir dies auch ausdrücklich in das 2010 veröffentlichte Leitbild der DAHW aufgenommen. Gleich zu Beginn des Jahres 2011 hat eine Zukunfts- und Strategiekonferenz die Weichen für die künftige Arbeit der DAHW gestellt. Vorstand und weitere ehrenamtliche Mitglieder des Vereins, Repräsentanten aus den Projektländern, die Geschäftsführung und zahlreiche hauptamtliche Mitarbeiter haben ihre Erfahrungen dabei eingebracht. Bekräftigt hat die DAHW ihr andauerndes Engagement im Kampf gegen die Lepra. Auch wenn die Krankheit von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen unter den „ zu vernachlässigenden Krankheiten“ eingeordnet wurde, bedeutet dies nicht, dass dieses Problem beseitigt ist. Immer noch wird jedes Jahr bei mehr als 200.000 Menschen eine Lepraerkrankung diagnostiziert – Menschen, die die DAHW nicht allein lassen darf und denen durch das in mehr als 55 Jahren erworbene Fachwissen sowie die enorme praktische Erfahrung entscheidend geholfen werden kann. Lepraarbeit war von Beginn an auch Arbeit für Menschen mit Behinderung, weil die Krankheit Ursache für Deformationen, Amputationen und daraus resultierende Beschwernisse ist. Seit ihrem Bestehen sorgt die DAHW auch für diese Menschen, die rein medizinisch längst von Lepra geheilt sind, aber an den Spät- und Dauerfolgen der Krankheit leiden. Wichtig für die DAHW ist die „Community Based Rehabilitation“, also die Rehabilitation im gewohnten Umfeld der Gemeinde, basierend auf dem Gedanken der Inklusion: Kein Mensch darf benachteiligt werden, nur weil er an einer Behinderung leidet. Diskriminierungen, wie sie beispielsweise bei der Suche nach Arbeit immer wieder vorkommen, müssen gemeinsam bekämpft werden. Die Grundlagenarbeit aus der Zukunfts- und Strategiekonferenz war auch immer wieder Thema bei den drei Vorstandssitzungen im Berichtsjahr 2011. Dabei ging es dem Vorstand der DAHW darum, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen die Geschäftsführung und damit die hauptamtlichen Mitarbeiter diese Grundsätze in der praktischen Arbeit umsetzen können. Im Namen des Vorstands darf ich allen Vereinsmitgliedern der DAHW und allen Ehrenamtlichen für ihre Unterstützung bei der Umsetzung dieser Rahmenbedingungen ebenso danken, wie den hauptamtlichen Mitarbeitern in allen Projektländern und in Deutschland. Nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte kann die DAHW weiterhin die anstehenden Zukunftsaufgaben meistern – Aufgaben, bei denen Menschen in Not im Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt darf ich auch allen Spenderinnen und Spendern den herzlichen Dank des Vorstandes aussprechen. Durch das entgegengebrachte Vertrauen in die DAHW, wie sie es mit ihren Spenden zum Ausdruck bringen, machen sie diese Arbeit überhaupt erst möglich.

Gudrun Freifrau von Wiedersperg
Ehrenamtliche Präsidentin


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