27. April 2021

Besorgniserregende Nachrichten aus Indien

In vielen Teilen der Welt nehmen die Corona-Neuinfektionen erneut rasant zu, besonders dramatisch ist die Entwicklung in Indien: Seit Tagen werden täglich neue Höchstwerte verzeichnet, in der „Tagesschau“ am 25. April war vom „Epizentrum der Pandemie“ die Rede. Die Krankenhäuser des Landes sind am Limit, immer wieder fehlt es schlicht an medizinischem Equipment (Beatmungsgeräte und Sauerstoff), um Leben zu retten.

Auch auf die Arbeit der DAHW in Indien hat die Situation Auswirkungen. „Alle unsere Büros sind bis zum 3. Mai auf Anweisung der Regierung geschlossen worden. Unsere Feldaktivitäten mussten wir bereits letzte Woche bis auf Weiteres aussetzen“, berichtet Dr. Vivek Srivastava, Regionalrepräsentant der DAHW in Asien. Im Regionalbüro in Delhi sind vermutlich alle Mitarbeiter*innen an COVID-19 erkrankt. „Vermutlich“ deshalb, weil sie coronatypische Symptome (Husten, Fieber) aufweisen, aber aufgrund fehlenden Testmaterials nicht eindeutig diagnostiziert werden konnten. Auch in den vier DAHW-Programmbüros sind viele der insgesamt rund 60 Mitarbeiter*innen der DAHW von Corona betroffen. „Ein Kollege ist seit mittlerweile zehn Tagen im Krankenhaus und muss zur Zeit beatmet werden“, so Dr. Srivastava,  

Zu der großen Sorge um die Gesundheit der Projektbegünstigten und Kolleg*innen kommt die Sorge um die längerfristigen Auswirkungen der aktuellen Schwierigkeiten im Bereich der Projektverwaltung: Wichtige Berichte können nicht verfasst und neue Anträge nicht gestellt werden. Im Moment ist nicht absehbar, wann sich die Lage wieder entspannt und die reguläre Projektarbeit in Indien wieder aufgenommen werden kann. In der DAHW-Zentrale in Würzburg befinden sich die Verantwortlichen im Regionalteam Asien aktuell in der Planung eines eigenfinanzierten Hilfsprojekts, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Projektbegünstigten zu mildern. Angesichts der drastischen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus ist es jedoch schwer, überhaupt Maßnahmen umzusetzen und die Betroffenen zu erreichen.