07. August 2008

Boxenstop im Kloster

30 Jugendliche haben für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gesammelt

30 Jugendliche des Berliner Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums haben beim Truck-GrandPrix auf dem Nürburgring mehr als 4.000 Euro für die Arbeit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) gesammelt. Das Geld geht an die Tatarko-Yagangat Schule in der Nähe des pakistanischen Karatschi, an der Kinder leprakranker Eltern unterrichtet werden. Mit dem Geld kauft die Schule Unterrichtsmaterialien und vergibt Stipendien für das Schulgeld besonders notleidender Familien.

Die Schule selbst ist ein Projekt der bekannten Lepraärztin Dr. Ruth Pfau, die seit fast 50 Jahren für die DAHW in Pakistan Lepra-Patienten behandelt. Die Schülerinnen und Schüler spenden seit fünf Jahren monatlich etwas von ihrem Taschengeld für die Arbeit von Ruth Pfau. Allein mit diesen Taschengeld-Spenden sind jedes Jahr rund 1.000 Euro zusammen gekommen.

 

Jugendliche sammeln für einen guten Zweck.

Von der ungewöhnlichen Sammelaktion auf der Rennstrecke berichtet die Schülerin Laura Susan Pengel:

Die Benediktinermönche im Kloster Maria Laach unterstützen schon seit vielen Jahrzehnten die Lepraarbeit von Ruth Pfau in Pakistan – genau wie wir auch. Unser Projekt hat die Mönche so beeindruckt, dass sie zur "Staffelübergabe“ (mit Beginn der 12. Klasse werden sich die Schüler/innen der 11 c vom Spendensammeln zum Punktesammeln für das Abitur verlegen und haben schon jetzt die Weiterführung des Projekts der jetzigen 7 c übergeben) ein tolles Angebot gemacht haben: Großes gemeinsames Spendensammeln beim Truckerrennen auf dem Nürburgring am 13.7.2008.

Freitag und Samstag davor durften wir das Klosterleben kennenlernen. Wir konnten Gottesdiensten (Morgenhore und Vesper) beiwohnen, uns die Klosterbibliothek und das Refektorium, in dem die Mönche schweigend essen, ansehen und ein Interview führen mit dem Prior des Klosters, Bruder Petrus. Bei ausgedehnten Spaziergängen erkundeten wir die wunderschöne Natur rund um Maria Laach.

Am frühen Morgen des 13. Juli fuhren wir nach der Morgenhore gemeinsam mit einer Gruppe der Malteserjugend zum Nürburgring und besprachen unsere Sammeltaktik. Bruder Christoph von den Benediktinern verfügt bereits über 40 Jahre Sammelerfahrung bei Autorennen in der Eifel und konnte uns viele nützliche Tipps geben. Er teilte uns in Gruppen für die verschiedenen Tribünen ein. Über die an der Rennstrecke aufgestellten Lautsprecher, die normalerweise Informationen zu den Fahrern, den Trucks und Teams geben, kamen zweimal Ansagen, die uns Sammler für die Zuschauer ankündigten und zum großzügigen Spenden aufforderten. Gleich nach der ersten Durchsage legten wir los.

Nach rund zweieinhalb Stunden hatten wir in den Sammelbüchsen über 4000 € - doppelt so viel wie beim letzten Truckerrennen. Bruder Christoph und einige unermüdliche Ehrenamtliche setzten die Spendensammlung am Nachmittag fort, während wir Berliner uns auf die Heimreise begaben. Für uns alle war klar: Nächstes Jahr treffen wir uns wieder beim Formel 1–Rennen, natürlich mit dem Ziel, unser diesjähriges Ergebnis zu übertreffen.

 

Laura Susan Pengel, Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium, im August 2008

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