22. Februar 2005

DAHW fördert neue Therapie für Aidskranke

Die Überlebenschancen von HIV-infizierten Tuberkulose-Patienten in Tansania werden verbessert.

(Würzburg 22.2.05) In Afrika grassiert infolge der Immunschwäche Aids die tödliche Infektionskrankheit Tuberkulose (TB). Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich allein in Tansania in den letzten zwanzig Jahren versechsfacht.

Um die Überlebenschancen von HIV-infizierten TB-Kranken zu erhöhen, wendet die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in der tansanischen Metropole Dar es Salaam eine neue Medikamenten-Therapie an: Die DAHW finanziert der lokalen Hilfsorganisation "Pasada" die Behandlung ihrer TB-Patienten mit dem Antibiotikum Cotrimoxazol (CTX). 

Die Weltgesundheits-Organisation empfiehlt dieses Medikament. Studien aus Malawi zeigen, dass vier Prozent weniger Todesfälle bei TB/HIV-Patienten auftreten, wenn sie mit CTX zusätzlich zur TB-Therapie behandelt werden (21 Prozent statt 25 Prozent Sterblichkeit). Die DAHW hofft, dass diese Pilot-Maßnahme für das tansanische Gesundheitsministerium als Vorbild dient und die CTX-Therapie bald landesweit eingeführt wird.

Das geschwächte Immunsystem von Aidskranken ist nicht mehr fähig, neben der Tuberkulose auch noch anderen Krankheitserregern zu widerstehen. Die CTX- Behandlung greift an dieser Schwachstelle ein und verhindert in vielen Fällen zusätzliche Erkrankungen, die zusammen mit der Tuberkulose meist tödlich ausgehen.

Jährlich erkranken in Tansania über 100.000 Menschen an TB. Etwa die Hälfte der Patienten ist auch mit HIV infiziert. In dem ostafrikanischen Land leben über eine Million HIV-positive Menschen. Über 60.000 TB-Kranke in Tansania werden in DAHW-Projekten behandelt.

"Pasada"  behandelt mit Hilfe der DAHW gezielt Aidskranke gegen TB. Ferner besteht in "Pasada" ein Programm zur häuslichen Betreuung für diejenigen Patienten, die zu krank sind, um sich noch im Zentrum einzufinden. Zur Vorbeugung der Mutter-Kind-Ansteckung und zur Betreuung von Aids-Waisen gibt es ebenfalls Programme.

Jürgen Hammelehle, DAHW-Geschäftsführer und Sprecher des
Aktionsbündnisses gegen Aids, steht für Interviews zur Verfügung.

Kontakt:
Thorsten Beil, Pressereferent, Telefon: (0931) 7948-130, E-Mail: thorsten.beil@dahw.de