20. März 2007

DAHW: TB-Kontrollprogramme stärken

Bessere Behandlung für TB/HIV-Patienten erforderlich

Auch 125 Jahre nach der Entdeckung des Tuberkulose-Erregers durch Robert Koch ist die TB noch nicht besiegt. Obwohl sie mit Antibiotika in sechs bis acht Monaten heilbar ist, sterben pro Tag 5.000 Menschen an dieser Infektionskrankheit. "Tuberkulose trifft vor allem die Armen und verbreitet sich dort, wo die Kontrollprogramme unzureichend sind“, so Jürgen Hammelehle, Geschäftsführer der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW)."Die TB-Kontrollprogramme müssen so aus­gestattet werden, dass Patienten ihre Medikamente genau nach Plan über den gesamten Zeitraum einnehmen können“, fordert Hammelehle, "bei vorzeitigem Abbruch wächst die Gefahr, gegen einen oder mehrere Medikamenten-Wirkstoffe Resistenzen zu entwickeln und damit weiter ansteckend zu bleiben.“

Die DAHW setzt sich für eine Stärkung der TB-Kontrollprogramme, die Entwicklung besserer Diagnosemethoden und besserer Medikamente ein.

Unregelmäßige Medikamenten-Einnahme begünstigt die Zunahme von Resistenzen, die zurzeit vor allem in Osteuropa registriert wird. Eine Behandlung ist dann sehr aufwändig und stellt die Gesundheitsdienste vor große Herausforderungen.

Die Ausbreitung von HIV/Aids hat zu einem Anstieg der TB vor allem in Afrika geführt. Das Risiko eines Menschen mit HIV/Aids, an TB zu er­kranken, ist um ein Vielfaches höher, weil seine Abwehrkräfte geschwächt sind. In Tansania beteiligt sich die DAHW an einer Studie des Missionsärztlichen Instituts Würzburg zur Verbesserung der TB/HIV-Behandlung. "Ziel ist es, die Behandlung zu vereinfachen, die Kosten zu reduzieren und somit mehr Patienten zu erreichen“, so Hammelehle.

Weltweit fördert die DAHW 135 Tuberkulose-Projekte mit qualitativ hochwertiger und standardisierter Diagnose und Behandlung. Rund 480.000 neue TB-Patienten wurden 2005 erreicht. Schwerpunkte sind Afrika und Südasien. Die DAHW bildet außerdem Fachpersonal von Kliniken und Gesundheitszentren aus. Für Menschen mit HIV/Aids bietet die DAHW spezielle Programme. Patientennahe TB-Gesundheitsdienste in großstädtischen Elendsvierteln und für besonders vernachlässigte Gruppen wie Indianer ergänzen die Programme. Die DAHW ist Mitglied der weltweiten Stop-TB-Partnerschaft.

Geschäftsführer Jürgen Hammelehle und DAHW-Ärzte stehen für Interviews zur Verfügung.

Kontakt zur DAHW-Pressestelle:

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