02. März 2005

DAHW verstärkt Hilfe für TB-Kranke in Elendsvierteln

Fast zwei Millionen Tote pro Jahr: TB breitet sich infolge von Armut, Aids und Urbanisierung mehr und mehr aus.

(Würzburg, 4.3.2005) In der "Dritten Welt“ grassiert Tuberkulose (TB): Vor allem in den Elendsvierteln der Megastädte breitet sich die tödliche Infektionskrankheit mehr und mehr aus. Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) verstärkt dort deswegen ihre medizinische und soziale Arbeit.

"Mit dem Anwachsen der Slums wächst auch der Nährboden der TB“, erklärt DAHW-Geschäftsführer Jürgen Hammelehle. "Ausgemergelte Menschen, die in engen Wohnverhältnissen leben, stecken sich besonders leicht an. Gerade Kinder oder Randgruppen wie die so genannten Unberührbaren in Indien sind betroffen. In manchen Slums sind bis zu 40 Pro-zent der TB-Kranken Kinder.“

Die Zahl der TB-Kranken steigt weltweit um ein bis zwei Prozent im Jahr. Nach Schätzungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) erkrankten allein im Jahr 2002 8,8 Millionen Menschen. Weniger als die Hälfte der Patienten werden von den Gesundheitsdiensten gefunden und haben Zugang zu einer kontrollierten und standardisierten TB-Behandlung mit lebensrettenden Antibiotika. Fast zwei Millionen TB-Kranke sterben jährlich.

Die DAHW wird ihre TB-Arbeit in Slums in Tansania, Indien, Pakistan und Kolumbien verstärken. Auch die soziale Hilfe zur Verbesserung der Le-bensbedingungen in den Elendsvierteln steht auf dem Programm. Zudem wird die Aufklärungsarbeit ausgeweitet, damit die Menschen frühzeitig zur Behandlung kommen. 150.000 Euro hat die DAHW zunächst für diese zusätzliche TB-Arbeit und für die Hilfe von Randgruppen bereitgestellt.

In Afrika ist der Hauptgrund für die Ausbreitung der TB die Immunschwäche Aids. In vielen afrikanischen Ländern sind bis zu drei Viertel aller TB-Patienten auch HIV-positiv. Ihr Immunsystem ist zu schwach, um die Bak-terien in Schach zu halten. Die DAHW unterstützt deswegen seit 2003 Projekte, in denen die beiden Krankheiten gemeinsam behandelt werden: HIV-Tests werden angeboten und über Ansteckungswege wird aufgeklärt. Die Patienten erfahren, wie man sich und andere schützen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es vor Ort gibt. Bislang können Ärzte oft nur vermuten, dass ihre TB-Patienten mit HIV infiziert sind. Insbesondere in Slums will die DAHW in Zukunft die beiden Krankheiten gemeinsam bekämpfen.

Die Hilfsorganisation fördert in 26 Ländern TB-Projekte. Sie werden von der WHO als vorbildlich bezeichnet. Die DAHW sorgt dafür, dass acht Prozent aller weltweit registrierten Patienten behandelt werden.

DAHW-Geschäftsführer Jürgen Hammelehle steht für Interviews zur Verfügung.
Kontakt: Renate Vacker, Pressesprecherin, Telefon: (0931) 7948-132, E-Mail: renate.vacker@dahw.de
Thorsten Beil, Pressereferent, Telefon: (0931) 7948-130, E-Mail: thorsten.beil@dahw.de

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