18. Januar 2023

Darok im Kampf gegen Lepra während der Covid-19 Pandemie

„Ich bin allen sehr dankbar, dass sie mich mit Nahrung unterstützt haben. Jetzt fühle ich mich viel besser als vorher.“ - Darok Chandra Roy Foto: CDD

Die Erfolgsgeschichte von Darok Chandra Roy, einem von Lepra betroffenen Menschen aus Bangladesch, zeigt, wie ein Entwicklungsprojekt der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe Menschen half, während der COVID-19-Pandemie gegen Lepra zu kämpfen.

Von Lepra betroffene Menschen gehören zu den am stärksten marginalisierten Gruppen weltweit. In vielen Kulturen herrscht ihnen gegenüber eine negative Einstellung – vor allem dort, wo Lepra immer noch vorkommt. Diese negativen Vorurteile führen zu Diskriminierung, Stereotypen, Schubladendenken und letztlich zum Ausschluss der Betroffenen von der gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Lepra-Betroffene sind aufgrund dieser Ausgrenzung, ihres angeschlagenen Immunsystems und ihres schlechten Zugangs zu angemessenen Gesundheitsdiensten besonders anfällig für die Folgen des Coronavirus (COVID-19). Sie leben oft in unhygienischen Verhältnissen und haben kaum Zugang zu Seife und Wasser, um sich zu waschen.

Um dieser Situation entgegenzuwirken, führte das Centre for Disability in Development (CDD) 2021 / 2022 mit Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ein Soforthilfeprojekt mit dem Titel „COVID-19 Emergency“ durch. Das Projekt umfasste Maßnahmen in vier Gemeinden im Unterbezirk Kaharole des Distrikts Dinajpur in Bangladesch.

Dies ist Daroks Geschichte:

Der von Lepra betroffene Darok Chandra Roy (49 Jahre) lebt mit seiner älteren Schwester Bela Rani (66 Jahre), ihren Kindern und Enkeln in Bolaya. Im Rahmen des Projekts wurden Darok und seiner Familie zwölf Enten zur Verfügung gestellt, damit sie ihren Bedarf an Nahrungsmitteln aus deren Eiern decken können. Darüber hinaus wurde Darok im Mai 2022 für einen Monat mit einem Lebensmittelpaket unterstützt, das Reis, Linsen, Öl, Zwiebeln, Kartoffeln und andere lebenswichtige Dinge enthielt.

Mit der Unterstützung hat sich das Leben von Darok und seiner Familie verändert. Nach regelmäßiger Beratung durch die Projektmitarbeiter:innen konnte Darok schließlich den Arzt des staatlichen Krankenhauses aufsuchen, und durch die regelmäßige Behandlung heilte seine Krankheit. Darok und seine Familie haben verstanden, wie wichtig Hygiene und gesunde Gewohnheiten sind. Unterstützt durch die verbesserte Ernährung, konnte das Immunsystem aller Familienmitglieder gestärkt werden. Und schließlich haben auch die Menschen in der Gemeinde begonnen, Darok positiver gegenüberzutreten.

Neben den erlernten Hygienemaßnahmen können Darok und seine Familie die Enteneier verkaufen, die sie nicht selbst verzehren. Mit diesem Einkommen kaufen sie Geflügelfutter und auch andere notwendige Dinge, für die sie Geld benötigen.

„Ich bin allen sehr dankbar, dass sie mich mit Nahrung unterstützt haben. Jetzt fühle ich mich viel besser als vorher.“
Darok Chandra Roy

Daroks Eltern starben früh, und als er über zwanzig Jahre alt war, erkrankte er an Lepra. Seit fast 30 Jahren kämpft er nun schon mit der Krankheit. Anfangs gab es niemanden, der sich um ihn kümmerte, und er wurde von der Gemeinschaft isoliert. Als der Ehemann seiner einzigen Schwester starb, kümmerte sie sich von da an um ihn.

Niemand in der Familie hatte je einen Zugang zu Bildung erhalten, deshalb wussten sie nichts über die Notwendigkeit von Daroks Behandlung, was in der Folge zu schweren Behinderungen führte. Seine Hände und Beine sind verkümmert. Auch die schwierige finanzielle Situation der Familie war ein Grund für seinen derzeitigen Gesundheitszustand.

Bevor er in die Projektmaßnahmen eingebunden wurde, war Darok ein Bettler. Das Haupteinkommen seiner Familie erbrachte sein Neffe, der ein Tagelöhner ist. Er muss für seine vierköpfige Familie sorgen. Die gesamte Familie von Darok leidet unter großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und die COVID-19-Pandemie hat die Notlage noch erheblich verschärft und zu völliger Unterernährung der Familie geführt.

Durch die Maßnahmen des COVID-19-Notfallprojekts in Dinajpur wurden Darok und die Mitglieder seiner Familie über das Coronavirus aufgeklärt und für die Maßnahmen sensibilisiert, die nötig sind, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus zu mindern.

„Ich bin allen sehr dankbar, dass sie mich mit Nahrungsmitteln unterstützt haben. Jetzt fühle ich mich viel besser als vorher“, so Darok Chandra Roy.

Über das CDD

Das Centre for Disability in Development (CDD) setzt sich in Bangladesch seit zweieinhalb Jahrzehnten für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in den allgemeinen Entwicklungsprozess ein. Das CDD arbeitet mit verschiedenen Organisationen zusammen, um die Regierung und den privaten Sektor dahingehend zu beeinflussen, dass bei der Gestaltung von Maßnahmen und Dienstleistungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden.


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