05. Oktober 2023

Die DAHW bei der NNN-Konferenz 2023: „Wir können von anderen Ansätzen viel lernen.“

Drei Fragen an Global Health-Berater Anil Fastenau, der für die DAHW an der NNN-Konferenz in Tansania teilgenommen hat

Würzburg, 05.10.2023: Die jährliche Konferenz des Neglected Tropical Disease NGO Network (NNN) ist für Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich der Vernachlässigten Tropenkrankheiten arbeiten, extrem wichtig: Expert:innen können sich dort austauschen, einander auf den neuesten Stand bringen und voneinander lernen. So auch in diesem Jahr. Für die DAHW war Global Health-Berater Anil Fastenau in Daressalam dabei – und er kehrt bestärkt und inspiriert aus Tansania zurück.

Anil, das Thema der NNN-Konferenz lautete: „Reaching new frontiers – powering a new generation of leadership and cross-sectoral collaborations to end NTDs”. Was ist damit gemeint?

In der NTD-Arbeit sollten mehr junge Menschen, Frauen und Betroffene verantwortliche Positionen innehaben. Diese Menschen sollten stärker in die Advocacy- und Lobby-Arbeit eingebunden werden. Außerdem geht es um sektorübergreifende Zusammenarbeit, die zum Beispiel bei der Forschung zu NTDs gestärkt werden sollte. Aber auch die Bereiche Advocacy, Lobby und Implementierung sind davon betroffen. Beide Aspekte sind für uns als DAHW sehr wichtig: Wir bemühen uns schon seit Jahren, jüngere Generationen, Frauen und Betroffene stärker einzubeziehen. Bei sektorübergreifender Zusammenarbeit sind wir ebenfalls bereits aktiv. So kooperieren wir zum Beispiel in WASH- und One Health-Projekten sektorübergreifend mit anderen Partnern, um NTDs ganzheitlich zu bekämpfen.

Mit welchen neuen Erkenntnissen verlässt du die Konferenz?

Bei der Konferenz ist deutlich geworden, dass wir noch viel mehr mit anderen Bereichen zusammenarbeiten müssen. Wir können von anderen Ansätzen viel lernen. WASH zum Beispiel, also Wasser, Sanitär und Hygiene, ist ein extrem wichtiger Faktor, um alle NTDs – auch Lepra – einzudämmen. Außerdem ist der Austausch unter Expert:innen wichtig, um andere Strategien zur kosteneffektiven Arbeit kennenzulernen und gegebenenfalls Ansätze zu übernehmen.

Wie geht die DAHW bereits gegen NTDs vor und was ist in Zukunft geplant?

Die Punkte, die auf der Konferenz genannt wurden, entsprechen bereits unseren Rahmenbedingungen: Wir arbeiten sektorübergreifend und stärken junge Menschen, Frauen und Betroffene. Wir müssen aber die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren und Fachleuten wie Tierärzten oder Klimaexperten weiter intensivieren. Nur so können NTDs auf holistische und nachhaltige Weise eingedämmt werden. Die DAHW kooperiert bereits mit Akademia in Deutschland, beispielsweise der Uni Heidelberg oder der Charité Berlin. Wir planen aber, künftig auch mit Akademia im Globalen Süden zu kooperieren, um auch dort die Forschung im Bereich NTDs zu unterstützen.