05. Oktober 2010

Ein starkes Fluthilfe-Team in Pakistan

Spender vertrauen auf Dr. Ruth Pfau und Dr. Christine Schmotzer

Seit Anfang August halten Meldungen aus Pakistan die Welt in Atem: Eine Fläche halb so groß wie Deutschland steht unter Wasser. Rund 20 Mio. Menschen mussten fliehen – Familien wurden auseinander gerissen, Kinder leiden an Hunger, Durst und Krankheiten.

Mit den ersten Flüchtlingstrecks waren Dr. Pfau und ihre Mitarbeiter zur Stelle: Schnell haben sie die ers-ten Flüchtlingslager eingerichtet und die Menschen versorgt: Zelte, Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser, Hygieneartikel und medizinische Behandlung. Seit Beginn der Flut konnten Dr. Ruth Pfau und ihr Team sich um mehr als 73.000 Menschen kümmern. Pro Tag mussten sie Waren im Wert von mehr als 10.000 Euro parat haben. Dies war nur möglich, weil die Spender der DAHW so schnell reagiert haben.

„Wenn das Wasser abfließt, wird man erst sehen können, wie viele der Häuser überhaupt noch stehen, wie viele Menschen also noch ein Zuhause haben, in das sie zurück kehren können“, so Ruth Pfau: „Und dann kommt der schwierige und lange Wiederaufbau.“

In den nördlichen Regionen um Balakot leistet Dr. Schmotzer mit ihrem Team wichtige Hilfe. In den dortigen Bergen waren zwar keine großen Flächen überflutet, dafür haben die Flüsse zahlreiche Häuser, Straßen und Brücken fortgerissen. Sie hat bereits erste Analysen der Schäden vorgenommen und plant in dieser Region bereits den Wiederaufbau, der sicher 2-3 Jahre andauern wird.

 

Dr. Schmotzer auf Erkundungstour über Groll und Schlamm (Foto: DAHW)

Dr. Pfau und Dr. Schmotzer sorgen sich aber auch um die vielen Lepra- und Tuberkulose-Patienten: „Die medizinische Hilfe muss unbedingt weiter gehen. Denn die Tuberkulose ist eine tödliche Gefahr und weitere Ansteckungen sind zu befürchten. Und die Lepra-Kranken könnten
Behinderungen davontragen.“

Wie ihre Mitarbeiter sind die beiden Ärztinnen im doppelten Einsatz: für die Patienten ebenso wie für die Opfer der Flut.