06. August 2009

„Finanzkrise verstärkt Armut und macht anfälliger für TB“

DAHW legt Jahresbericht vor: Leichter Spendenzuwachs

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) hat im Jahr 2008 neben 285 Hilfsprojekten in 33 Ländern auch fünf Forschungsprojekte mit den Schwerpunkten Lepra, Tuberkulose und HIV/Aids unterstützt. Das geht aus dem Jahresbericht für das Jahr 2008 hervor, den das Hilfswerk mit Sitz in Würzburg jetzt veröffentlicht hat.

(Würzburg/ Münster, 7. August 2009) Fast 12,7 Mio. Euro hat die DAHW im Jahr 2008 an Spenden und Zuschüssen erhalten. Mit der Steigerung um mehr als 600.000 Euro (4,65%) gegenüber dem Vorjahr zeigt sich DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm zufrieden: „Wir danken allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben und versichern, dass wir ihr Geld mit großer Sorgfalt einsetzen werden.“

Die Hilfsprojekte in aller Welt hat die DAHW 2008 mit mehr als 13,7 Mio. Euro unterstützt – also 1 Mio. Euro mehr, als sie selbst an Spenden erhalten hat. Die Differenz sowie die laufenden Kosten für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit stammen aus den Rücklagen des Vereins.

Im laufenden Jahr braucht die DAHW allerdings mehr Spenden, denn die Entwicklungs- und Schwellenländer leiden besonders unter den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. „Der zum Teil dramatische Preisanstieg für Grundnahrungsmittel verstärkt die Armut und schwächt viele Menschen, so dass sie anfälliger für Krankheiten wie TB sind“, so DAHW-Geschäftsführer Kömm.

Mehr als 40.000 neue Leprapatienten haben durch die Hilfsprojekte der DAHW 2008 eine medizinische Behandlung bekommen. Das sind rund 17% der weltweit gut 250.000 registrierten Neuerkrankungen. Darüber hinaus hat die DAHW mehr als 100.000 Menschen unterstützt, die aufgrund einer früheren Lepra-Erkrankung behindert sind.

Fast 370.000 der weltweit 9,3 Mio. neu an Tuberkulose erkrankten Menschen ermöglichte die DAHW im Jahr 2008 den Zugang zu einer standardisierten TB-Behandlung. Mit Indien, Pakistan, Nigeria, Äthiopien und China ist die DAHW in fünf der acht am stärksten von TB betroffenen Länder vertreten.

DAHW erforscht Lepra, Tuberkulose und die Koinfektion mit HIV/Aids

Nach längerer Pause hat die DAHW 2008 begonnen, wieder anwendungs-orientierte Forschungsprojekte zu unterstützen und dafür knapp 145.000 Euro bereit gestellt. Damit kann die Behandlung von Lepra oder Tuberkulose sowie einer dieser Krankheiten in Kombination mit HIV/Aids effektiver gestaltet werden.

„Wir forschen heute, um morgen effektiver helfen zu können“, erklärt Kömm. „Im günstigsten Fall werden wir einer Impfung gegen Lepra sowie einer bezahlbaren Behandlung für die Koinfektion TB/HIV einen großen Schritt näher kommen“, so Kömm: „Auf jeden Fall werden wir Zusammenhänge bei Krankheiten wie Lepra besser verstehen, für deren Erforschung es so gut wie keine Förderung gibt.“ 


 

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