17. November 2023

Gefährlich schmerzlos Buruli Ulcer ist heimtückisch

Jackson Barleah aus Liberia. Foto: Aron Cristellotti / DAHW

„Alles fing mit einer kleinen Schwellung an meinem Fuß an. Weder meine Eltern noch ich wussten bis dahin von der Krankheit Buruli Ulcer. Wenige Tage, nachdem ich die Schwellung entdeckt hatte, brach die Wunde auf und wurde schnell immer größer“, erzählt der heute 22-jährige Jackson Barleah aus Liberia.

„Meine Mutter ging wenige Wochen später zu einem Arzt, der meine Wunde untersuchte. Doch er hatte keinen Rat für uns, was zu tun ist. Er konnte uns leider nicht helfen.

Es vergingen weitere Wochen, in denen sich die oene Wunde immer weiter über meinen Unterschenkel ausbreitete. Was mich am meisten wunderte, ich hatte überhaupt keine Schmerzen“, berichtet der junge Mann weiter. Die Eltern von Jackson beschlossen, mit ihrem Sohn zu dem nächstgelegenen Krankenhaus zu fahren. Doch auch dort bekamen sie keine eindeutige Diagnose. Durch Zufall lernten sie jemanden kennen, der sie auf das Ganta Rehab Centre im Süden von Liberia aufmerksam machte.

Buruli Ulcer Diagnose im Ganta Rehab Centre

Die Mutter reiste mit Jackson nach Ganta. Hier wurde sofort die „richtige“ Diagnose gestellt und die Behandlung des inzwischen großflächig über den Unter- und Oberschenkel ausgebreiteten Ulcer begann sofort.

„Insgesamt musste ich mehr als ein Jahr in Ganta bleiben, bis mein Bein wiederhergestellt war und die Wunde sich vollständig geschlossen hat. Meine Familie und ich sind den Mitarbeitenden dort sehr dankbar, dass sie mich geheilt haben. Unser Dank richtet sich vor allem auch an die DAHW und die Unterstützer in Deutschland, die meine kostenlose Behandlung erst ermöglicht haben. Wir hätten das als Familie nie zahlen können. Vielen Dank Ihnen dafür.“

Nach seiner Genesung hat Jackson Barleah große Ziele. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Schulausbildung, er musste das ausgefallene Jahr nachholen, möchte er Labor-Techniker werden.

„Mein Traum ist es, dass ich zukünftig anderen Menschen helfen kann, so wie mir geholfen wurde. Dafür will ich lernen und hart arbeiten“.


Ich heiße Jackson Barleah. Ich bekam eine Krankheit, die BU, Buruli Ulcer, genannt wird. Im Ganta Rehabilitation Centre (Rehab) wurde ich geheilt. Als ich einmal von der Schule nachhause kam, entdeckte ich eine kleine schmerzhafte Schwellung am linken Fuß. Zwei Tage später wurde eine Wunde daraus, die nicht heilte. Meine Mutter brachte mich dann zu einem einheimischen Doktor, der aber nicht helfen konnte. Die Wunde wurde noch größer und mein Vater bat meine Mutter, mich ins JFK (John F. Kennedy Krankenhaus in Monrovia) zur bringen, wieder fanden wir keinen Rat – bis dann jemand, der selbst schon dort war, uns vom Rehab erzählte. Am gleichen Tag noch brachte mich meine Mutter zum Testen dorthin und der Arzt sagte, dass ich BU-positiv bin. Ich verbrachte mehr als ein Jahr für meine Behandlung im Rehab und mit Gottes Hilfe und der Hilfe des Personals im Rehab wurde ich geheilt. Vielen Dank der Rehab-Familie für ihre gute Fürsorge!!!

Übersetzung: Birgit Seubert/ DAHW


 

Auch die siebenjährige Paulina Ayaba hat sich mit Buruli Ulcer infiziert.

Niemand weiß, wie und warum gerade sie. Ihre Eltern und die vier Geschwister sind nicht betroffen.

Paulinas Familie lebt in dem Dorf Tchékpo Aveyé in Togo. Ihre Eltern bewirtschaften als Bauern ein kleines Stück Land. Paulinas Mutter erzählt: „Mein kleines Mädchen muss sich im März dieses Jahres infiziert haben, vermute ich. Irgendwann im April hat sie sich abends gebadet und ich habe ihr beim Abtrocknen geholfen. Dabei entdeckte ich diese Schwellung an der linken Seite ihrer Taille. Ich fragte sie, ob sie Schmerzen hätte, was Paulina verneinte. So habe ich es erst wieder vergessen.“

Nach zwei Wochen entdeckte die Mutter, dass sich die Schwellung ausgeweitet hatte. „Ich war sehr erschrocken und habe sofort mit meinem Mann beraten, was wir tun können,“ fährt die Mutter fort. Die Eltern gingen mit Paulina zu dem traditionellen Heiler des Dorfes. Er hatte keinen Rat für sie.

Gesundheitsmitarbeiter erkennt sofort die Ursache

„Kurze Zeit später war ich mit meiner Tochter im Dorf unterwegs, das Gehen fiel ihr schwer. Wir trafen zufällig den staatlichen Gesundheitsmitarbeiter für unsere Gemeinde. Er schaute sich die zwischenzeitlich große offene Wunde an. Er riet mir dringend, mit Paulina nach Tsévié in das dortige Gesundheitszentrum zu fahren.“

Der Gesundheitsmitarbeitende hatte erkannt, dass es sich um Buruli Ulcer handeln musste. Er konnte die Mutter jedoch beruhigen, dass ihre Tochter behandelt und wieder gesund wird.

„Ich war sehr beruhigt, dass Paulina gute Chancen hatte, wieder gesund zu werden. Mein Mann und ich vermuten heute, dass ein Bruder unseres Mädchens, der vor zwei Jahren zu Hause gestorben ist, ebenfalls an Buruli Ulcer erkrankt war. Damals wussten wir noch nichts von der Erkrankung und haben auch sonst keine Hilfe erfahren“, erzählt die Mutter bewegt.

Paulina wird wieder gesund

Schon sechs Wochen nach Beginn der Behandlung in Tsévié war die Schwellung deutlich zurückgegangen. Paulina konnte schon wieder gehen und mit anderen Kindern im Krankenhaus spielen.

Das Beruhigende für die Familie: „Wir sind sehr glücklich, dass die aufwändige Behandlung von Paulina für uns kostenlos ist. Sogar das Essen erhalten wir kostenlos. Das ist sehr wichtig für uns, da wir nur ein geringes Einkommen haben“, zeigt sich die Mutter dankbar. Möglich ist das dank der Unterstützung durch die DAHW, finanziert aus Ihren Spenden.


 

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