27. März 2020

Gemeinsam gegen Corona: Solidarisch und präventiv

Vulnerable Gruppen in strukturschwachen Ländern dürfen besonders jetzt nicht vergessen werden. Oft fehlt der Zugang zu einer sicheren Wasser- und Sanitärversorgung, sie sind ohne medizinische Versorgung, ohne ein sicheres Zuhause und können keine Vorräte kaufen. Foto: Thomas Einberger / DAHW

Das Coronavirus breitet sich global weiter aus. Das Virus kennt keine Grenzen und kann uns alle treffen. Die Ressourcen hingegen dem Virus entgegenzuwirken, sind sehr ungleich verteilt. Globale Unterstützung im Kampf gegen das Virus ist daher dringend erforderlich.

Berlin, 27. März 2020 – Das Coronavirus und seine Folgen haben Deutschland und Europa fest im Griff. Die Zahlen steigen täglich und begründen bisher unbekannte Maßnahmen. Und auch global breitet sich das Virus weiter aus. Auch wenn die Anzahl der gemeldeten Fälle aus Ländern im globalen Süden im Vergleich zu Europa noch relativ gering ist, wächst die Sorge vor einer Ausbreitung. Peter Mucke, Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft, warnt: „Sollte sich das Virus dort ebenfalls weiter rasant ausbreiten, drohen weitaus verheerendere Folgen als bei uns. Die erforderlichen Ressourcen, der Ausbreitung entgegenzuwirken und entsprechende Maßnahmen auf den Weg zu bringen, sind in vielen Ländern schlicht nicht vorhanden.“ Zudem ist die Corona-Pandemie in einigen Ländern längst nicht die einzige Krise, der Menschen begegnen müssen. Sie kommt zusätzlich zu Heuschreckenplagen, zu Krieg und Vertreibung oder zu Dürren und Wirbelstürmen. In solchen Kontexten sind Menschen umso gefährdeter dem Virus zum Opfer zu fallen. Sie haben häufig keinen Zugang zu einer sicheren Wasser- und Sanitärversorgung, sind ohne medizinische Versorgung, ohne ein sicheres Zuhause und können keine Vorräte kaufen, um sich zu versorgen.

Die Bündnis-Mitglieder sind im dauerhaften Austausch mit ihren Projektpartnern weltweit. Sie bringen Präventivmaßnahmen auf den Weg und bauen Hygienemaßnahmen in bestehenden Projekten aus. Sie richten Handwasch-Stationen ein, stellen Schutzausrüstungen, Seife und Desinfektionsmittel zur Verfügung und unterstützen die Aufklärungsarbeit zum Virus. „Um der Ausbreitung jetzt entgegenzuwirken, braucht es mehr solcher Präventivmaßnahmen, um besonders vulnerable Gruppen – egal wo – vor dem Virus zu schützen. Wir müssen möglichst verhindern, dass Menschen durch das Virus sterben, weil sie arm sind, Hunger haben oder geflüchtet sind. Dafür braucht es jetzt grenzenlose Solidarität“, so Mucke. Dazu gehört für Deutschland auch, Kinder aufzunehmen, die in völlig überfüllten Lagern in Griechenland ausharren und dem Virus bei einer Ausbreitung schutzlos ausgeliefert wären.

So wichtig die Eindämmung des Virus ist und tiefgreifende Maßnahmen erfordert, sie darf weder als Legitimation dienen, Menschenrechte einzuschränken, um die eigene Macht auszubauen, noch dazu führen, dass andere aktuelle Katastrophen und Krisen vollends in Vergessenheit geraten. Das Bewusstsein für die Ursachen der Katastrophen, ebenso wie die weitergehende Unterstützung, diese zu bewältigen, sind auch in Corona-Zeiten elementar. Die Corona-Krise offenbart die Versäumnisse weit über die globale Gesundheitspolitik hinaus und zeigt einmal mehr, wie ungleich Ressourcen verteilt sind. Sie kann damit auch eine Chance für gesellschaftlichen Wandel und strukturelle Veränderungen sein.

Weitere Informationen zum BEH auf www.entwicklung-hilft.de

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Auch wenn wir in Sorge um unser eigenes Wohl sind, dürfen wir die Menschen in anderen Ländern nicht vergessen.


 

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