13. September 2010

Große Herausforderungen

Im abgelaufenen Jahr hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass tausende Menschen Zugang zu Diagnose, Behandlung und Rehabilitation gefunden haben.

Menschen mit Lepra, Tuberkulose, Buruli Ulcer und anderen stigmatisierenden Krankheiten konnten sich darauf verlassen, dass die DAHW hilft.

Die Lepra ist auch weiterhin in vielen Ländern ein gesundheitliches Problem und noch lange nicht „erledigt“. Belege dafür sind der hohe Anteil der Patienten, die bei der Diagnose bereits behindert sind und die teilweise über zehn Prozent liegende Rate von Kindern unter den Neuerkrankten.

Dies der Öffentlichkeit zu vermitteln und das zum Helfen nötige Geld zu beschaffen, war auch 2009 eine der Hauptaufgaben. Die DAHW hat darüber hinaus ihre Bemühungen verstärkt, das noch immer bestehende Stigma zu bekämpfen. Das gelingt zum Beispiel, indem Menschen mit Behinderungen aufgrund von Lepra gemeinsam mit Menschen mit anderen Behinderungen gefördert werden. Die Unterstützung erfolgt in vertrauter Umgebung, unter enger Einbeziehung von Familie, Nachbarn und Gemeinde.

Auch in der Bekämpfung der Tuberkulose leistet die DAHW Beachtliches. Es ist gelungen, die Heilungsrate zu verbessern und die Todesrate zu verringern. Die Ko-Infektion TB/HIV und die Zunahme von Tuberkuloseformen, die gegen gängige Medikamente resistent sind, bedeuten für die Gesundheitsdienste große Herausforderungen.

In drei der zwanzig am stärksten betroffenen Länder (Indien, Pakistan, Sierra Leone) unterstützt die DAHW  inzwischen Programme zur Bekämpfung multiresistenter Tuberkulose. Diese Therapie ist sehr schwierig und sehr teuer.

Die DAHW hat vier Forschungsprojekte unterstützt, die sich im Bereich der Lepra mit Impfstoffentwicklung, Frühdiagnostik und Chemoprophylaxe beschäftigen. Mit diesen Projekten, die auch 2010 weiterlaufen, möchte sie vor allem zur Klärung der Übertragungswege der Lepra und zur besseren Früherkennung beitragen.

2009 konnte die DAHW einen Zuwachs bei den Spenden verzeichnen. Der 80. Geburtstag von Dr. Ruth Pfau im September hat hier eine große Rolle gespielt.

2009 war auch das Jahr, in dem die DAHW die Entnahme aus den Rücklagen deutlich reduziert hat. Dies war nur möglich, weil in Absprache mit den Länderbüros die Unterstützung für die Projekte und Programme zurückgefahren worden ist. Der Vorstand ist sich bewusst, dass dies keine einfache Vorgabe war, und dankt allen Beteiligten, die diesen Sparkurs verantwortlich entwickelt und umgesetzt haben.

Bei den Vorstandswahlen 2009 trat Prof. Dr. Klaus Fleischer nach 19-jähriger Mitarbeit nicht mehr an. Der Vorstand dankt ihm sehr für seinen Rat und sein Engagement. Neu gewählt wurden Monika Huesmann (Olpe), Jochen Schroeren (Viersen) und Dirk Weicke (Berlin).

Der besondere Dank des Vorstands gilt Alois Pöschmann, der sich 2009 nach fast vier Jahrzehnten aus der aktiven Arbeit für die DAHW zurückgezogen hat. Als Schatzmeister und Präsident hat er die DAHW geprägt und ist für viele das Gesicht des Hilfswerks. Die Mitgliederversammlung hat ihn deshalb zum Ehrenpräsidenten gewählt.

2009 hat sich der Vorstand zu vier ordentlichen Sitzungen in Würzburg getroffen. Alle Treffen wurden vom Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Auswertungen und Berichte vorbereitet.

Im Namen des Vorstands danke ich den Mitgliedern des Vereins und allen, die zum Ergebnis 2009 beigetragen haben. Unser besonderer Dank gebührt den Spenderinnen und Spendern und den vielen Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement und ihre oft jahrzehntelange Treue. Auch allen Hauptamtlichen in Würzburg und Münster sowie in unseren Partnerländern sprechen wir unseren Dank für ihre professionelle Arbeit aus.

Gudrun Freifrau von Wiedersperg
Präsidentin

 

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