31. Dezember 2015

JB 2015 - Editorial

Von links: Jürgen Jakobs (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Gudrun Freifrau von Wiedersperg (Präsidentin) und Burkard Kömm (Geschäftsführer)
Foto: DAHW
Von links: Jürgen Jakobs (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Gudrun Freifrau von Wiedersperg (Präsidentin) und Burkard Kömm (Geschäftsführer) Foto: DAHW

Ein Wort vom Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung der DAHW

Anschläge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS), Bürgerkrieg in Syrien, aber auch im Jemen, Südsudan sowie anderen, in den Medien nicht präsenten Ländern, und die massenhafte Flucht der Menschen nach Europa. Die Nachrichten des Jahres 2015 konnten die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. als Akteur der Entwicklungszusammenarbeit nicht unberührt lassen.

Wo anfangen und wo aufhören? Diese Frage stellt sich die Führung eines Hilfswerks oft. Die Antworten kamen aus der fast 60-jährigen Erfahrung der DAHW. Die Arbeit für Menschen, die an Krankheiten der Armut leiden, muss auf jeden Fall Priorität haben. Und Nothilfe leistet die DAHW dort, wo sie über die dafür notwendigen Strukturen verfügt.

Beispielhaft dafür sind die Ebola-Epidemie in Sierra Leone und Liberia sowie der Bürgerkrieg im Jemen. Die flächendeckende Lepra-Kontrollarbeit, in allen drei Ländern Schwerpunkt der DAHW, war nicht mehr möglich. Also haben die Mitarbeiter andere Aufgaben übernommen, als Multiplikatoren in der Ebola-Aufklärungsarbeit oder in der Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln.

Die bewährten Strukturen der DAHW in ihren Projektländern sind auch ein großer Vorteil beim zukünftig verstärkten Einsatz für Patienten, die an vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) leiden. Laut WHO wird nun auch Lepra zu dieser Gruppe gerechnet, was für die DAHW Veränderung, aber auch das Nutzen von Synergien bedeutet: Das Ziel, der Leprabekämpfung treu zu bleiben, und die Herausforderung, neue Aufgaben zu übernehmen, gehen Hand in Hand.

Mit Chagas, Leishmaniose und Elephantiasis hat die DAHW bereits Erfahrung, andere Kompetenzen müssen hinzugewonnen oder ausgebaut werden. Seit 1957 leistet die DAHW vielfältige Hilfe für die Ärmsten der Armen, für die Vernachlässigten, für die Ausgegrenzten. Die Übernahme solcher Aufgaben entspricht Tradition und Satzung des Hilfswerkes und fordert es immer wieder neu.

Seit Frühjahr 2014 entwickeln Vorstand und Geschäftsführung ein detailliertes strategisches Konzept, das sowohl ethische Vorzugskriterien bei der Projektvergabe als auch Maßnahmen zur Mittelbeschaffung umfasst. Damit wird die DAHW auch künftig den immer weiter steigenden Anforderungen gerecht werden.

Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung der DAHW