13. Oktober 2023

Jeder Mensch hat ein Recht auf Gesundheit

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Niemand wird diese Aussage in Zweifel ziehen. Doch was ist darunter zu verstehen? Das Recht auf Gesundheit jedes einzelnen Menschen umfasst die Freiheit, über die eigene Gesundheit und den eigenen Körper selbst zu bestimmen.

Darüber hinaus müssen weltweit die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion und nicht zuletzt ihrer Lebensverhältnisse – uneingeschränkten Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung haben.

Medizinische Leistungen für ALLE

Ein wesentlicher Aspekt ist, dass die medizinischen Leistungen für alle, also gerade auch Menschen mit niedrigem oder keinem regelmäßigen Einkommen, in guter Qualität erreichbar und bezahlbar sind.

Eine Grundvoraussetzung, um angebotene Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen zu können, ist das Wissen darüber. Die Betroffenen von (Infektions-)Krankheiten müssen zudem ein Grundwissen über die Symptome haben. Nur so können sie die Anzeichen einer Erkrankung erkennen, eine Gesundheitseinrichtung aufsuchen und sich untersuchen lassen.

Die DAHW hat aus ihrer langjährigen Projektarbeit im globalen Süden umfassende Expertise in der Bekämpfung vernachlässigter armutsassoziierter Krankheiten. Wir wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung in unseren Partnerländern keinen gesicherten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen hat. Die Gesundheitssysteme sind unterentwickelt und lückenhaft. Großen Teilen der Bevölkerung fehlt es zudem an Kenntnissen um die Gefahren von Erkrankungen.

Die DAHW konzentriert ihre Aktivitäten in der Gesundheitsaufklärung, zum Beispiel in Nigeria, auf Menschen, die in den Vorstädten, in ländlichen Gemeinden und in schwer zugänglichen Regionen leben.

Die meisten Familien, die hier leben, müssen mit weniger als EINEM Euro pro Tag auskommen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie sind oft Landwirte, Händler oder Arbeiter, oft auch Tagelöhner. In der Regel haben sie keine Krankenversicherung. Die Analphabetismus-Quote ist sehr hoch. 

Gesundheitsaufklärung – so, dass sie verständlich ist

Es sind Menschen wie die 60-jährige Modesta Ozochi und ihr Mann Emmanuel Ozochi (65). Sie leben im Südosten Nigerias. Sie produzieren Holzkohle und verkaufen diese auf dem Markt ihrer Gemeinde. Herr Ozochi arbeitet zusätzlich als Maurer. 

Die 30-jährige Ifeoma Elom und ihr 38-jähriger Mann Joseph sind Eltern von fünf Kinden im Alter von 5 - 16 Jahren. Auch sie leben im Südosten des Landes und betreiben einen kleinen Laden. 

Wie viele Menschen in ihrem Umfeld nutzten sie in der Vergangenheit bei Erkrankungen die Angebote traditioneller Heiler oder mixten sich eigene Medikamente, Salben und Cremes. 

Die mehrköpfigen Teams der DAHW suchen Familien wie die Ozochis und Eloms in ihrem Lebensumfeld auf und vermitteln ihnen ein möglichst umfassendes Wissen über regional typische Krankheitssymptome. Damit die Informationen von allen verstanden werden können, werden sie in Form von Audio-Nachrichten vorgespielt. Die Teammitglieder beantworten Fragen und ergänzen die Informationen individuell. 

Gesund zu sein, ist eine Grundvoraussetzung, um ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu führen. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Ausbau dieser Programme zur Gesundheitsaufklärung.

Barrierefreie Gesundheitsaufklärung – digital und traditionell

Damit alle Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt leben können, müssen sie uneingeschränkten Zugang zu allen Lebensbereichen und Informationen darüber haben. 

Gerade im Bereich der Gesundheitsprävention und -aufklärung ist das essenziell. Die DAHW setzt in ihren Partnerländern verschiedene Methoden ein, um die durch armutsassoziierte Krankheiten gefährdeten Bevölkerungsschichten über gesundheitliche Risiken aufzuklären. 

Digitale Kommunikationstechnologien haben hier großes Potenzial, Wissenslücken zu schließen. Doch wer nicht lesen kann, keine der Hauptsprachen eines Landes spricht, keinen Strom und/oder Internetzugang hat, den erreichen diese Angebote nicht. Dabei ist die Vermittlung von Basis-Gesundheitswissen im Kampf gegen armutsbedingte und vernachlässigte Krankheiten entscheidend für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung.
Eine Methodik ist „Audiopedia“. Die Informationen zur Gesundheitsaufklärung werden in lokale Sprachen übersetzt, ergänzt um Musik und als Audio-Dateien (zum Abhören auf einfachen Wiedergabegeräten mit Solarbetrieb) verbreitet. 

Eine traditionelle Form ist die Aufführung von Frauengruppen, die in den Dörfern auftreten und die Gesundheitsinformationen in ihre Darbietung integrieren. 

In der Gesundheitsaufklärung der DAHW werden die verschiedenen Methoden (digital/traditionell gemeindebasiert) kombiniert. ALLE sollen daran teilhaben, die Informationen für sich nutzen können. NIEMAND darf außen vor gelassen werden.


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