19. Oktober 2021

„Lungengesundheit für alle!“ 52. Union World Conference on Lung Health

Tuberkulose kann durch Röntgen in der Lunge entdeckt werden.
Die Krankheit Tuberkulose manifestiert sich meistens in der Lunge. Foto: Sonja Becker / DAHW

Vom 19. bis 22. Oktober 2021 findet unter dem Motto „Lungengesundheit für alle: Lösungen für eine neue Ära“ die 52. Weltkonferenz der „Union on Lung Health” (Vereinigung für Lungengesundheit) statt. Im Fokus stehen unter anderem die Herausforderungen für die globale Gesundheit mit Blick auf die aktuelle COVID-19-Pandemie und die Auswirkungen der Lungenkrankheit auf von Tuberkulose und HIV betroffene Menschen.

Im Rahmen der Konferenz werden anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse mögliche Lösungen für diese Herausforderungen untersucht. Auch Vertreter:innen der DAHW nehmen an diesem Digital-Kongress mit verschiedenen Beiträgen teil. Zentrales Thema sind die innovativen Ansätze und Aktivitäten im Kampf gegen Tuberkulose und vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) mithilfe des Einsatzes von digitalen Technologien zur barrierefreien, kulturangepassten Gesundheitsaufklärung.

Manuel Koch, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising bei der DAHW, präsentiert unter anderem das Projekt „Engage Brasil“: Bereits seit drei Jahren setzt die Organisation in Brasilien im Kampf gegen Lepra auf digitale Kommunikationskanäle, damit sich Betroffene mit Gesundheitsexpert:innen und anderen Betroffenen austauschen können. Dank dieses Netzwerks war es den DAHW-Kolleg:innen auch im Zuge der Corona-Pandemie möglich, von Lepra betroffene Brasilianer:innen zu erreichen.

Dr. Vivek Srivastava, Leiter DAHW-Regionalbüro Asien, widmet sich in seinem Vortrag den neuen „Infotainment“-Konzepten im Social-Media-Bereich: Angelehnt an das private Nutzungsverhalten werden in Social-Media-Kampagnen Gesundheitsinformationen in Form von unterhaltsamen Geschichten verbreitet, um in der indischen Gesellschaft nachhaltige Verhaltensveränderungen im Kontext der Gesundheitsprävention und -versorgung zu erzielen. Zudem berichtet Kollegin Sushmita Yadav (DAHW Indien) in einem weiteren Vortrag, wie während der pandemiebedingten Lockdowns die Tuberkulose-Aufklärung von Schulkindern online umgesetzt werden konnte. Zusätzlich zeigen Posterpräsentationen die neuen integrierten und nachhaltigen Gesundheitsmaßnahmen der DAHW Indien zur Bekämpfung der Tuberkulose bei Lastwagenfahrern und verwandten Bevölkerungsgruppen.

Carolin Gunesch, bei der DAHW verantwortlich für Spezialprojekte und Innovationen, wird dem Fachpublikum das Open-Source-Tool „Audiopedia“ vorstellen: Mit Audio-Inhalten werden Gesundheitsinformationen über solarbetriebene Audioplayer, mobile Webanwendungen und lokale Wi-Fi-Hotspots der marginalisierten Bevölkerung – unabhängig von Lese- und Schreibkenntnissen oder verfügbaren Internetzugängen – zugänglich gemacht. Zu Beginn des Projektes, das die DAHW gemeinsam mit DAHW Brasil und RedAid Nigeria in Kooperation mit URIDU (Entwickler von „Audiopedia“) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umsetzt, wurde mit Mitteln der EU und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in 16 Ländern und in über 70 Sprachen eine Social-Media-Audio-Kampagne zur Corona-Aufklärung umgesetzt. Aktuell werden die verschiedenen Technologien und Verteilungsmöglichkeiten in Indien, Uganda, Nigeria und Brasilien getestet. Mehr dazu in Kürze auf www.dahw.de.

Die „Union on Lung Health“ wurde 1920 als erste globale Gesundheitsorganisation gegründet, um Tuberkulose und andere Lungenkrankheiten durch die Schaffung, Verbreitung und Umsetzung von Wissen in Politik und Praxis zu bekämpfen. Ziel ist, dass auch besonders gefährdete und marginalisierte Bevölkerungsgruppen und Gemeinschaften Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung erhalten.


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