Gemeinsam mit unserem lokalen Partner „Action for the Needy in Ethiopia“ (ANE) haben wir in Ostafrika zwei One-Health-Projekte gestartet, um Menschen zu einem nachhaltigen Lebensunterhalt und einem verantwortungsvollen Umgang mit Nutztieren zu verhelfen. Damit tragen wir zugleich zur Förderung der Gesundheit der Projektbegünstigten und der Tiere bei, dämmen die Ausbreitung von zoonotischen Infektionskrankheiten ein und betreiben aktiven Umweltschutz.
Human-, Veterinär- und Umweltgesundheit stehen beim sektorübergreifenden Gesundheitskonzept „One Health“ gleichermaßen im Fokus. Das Wissen und das Verständnis für die Zusammenhänge dieser drei Faktoren tragen entscheidend dazu bei, Krankheiten vorzubeugen und mehr Gesundheit für alle zu erlangen. Wie das gehen kann, zeigen zwei aktuelle Projekte der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Äthiopien, die gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation „Action for the Needy in Ethiopia“ (ANE) durchgeführt werden.
Eines der Projekte wird in Benishangul-Gumuz, einer äthiopischen Grenzregion zum Sudan und Südsudan, mit Finanzmitteln des Freistaates Bayern umgesetzt. Zu den Begünstigten zählen Geflüchtete sowie die äthiopische Bevölkerung, vor allem besonders vulnerable Familien. Insgesamt profitieren 150 der ärmsten und am meisten gefährdeten Haushalte in der Stadt Assosa, die bei der Umsetzung des Projekts mitwirkt.
„Wir unterstützen Kleinbauern dabei, ihre landwirtschaftlichen Erträge und damit das Einkommen zur Versorgung ihrer Familien steigern. So erhalten sie die Chance, ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern – unter gleichzeitiger Förderung des Umweltschutzes“, erklärt Dr. Saskia Kreibich, Public Health Beraterin der DAHW und Leiterin des Regionalteams Ostafrika.
In der äthiopischen Region mangelt es den meisten Landwirten an technischem Fachwissen über nachhaltige Anbaumethoden sowie an der entsprechenden Ausstattung. Hinzu kommen eine ineffiziente Wassernutzung und veraltete Bewässerungspraktiken. Mit ihrer Arbeit und Produktion, die zu ca. 95 % manuell durchgeführt wird, sind die Landwirte auf den bestehenden Märkten nicht wirklich wettbewerbsfähig. Erschwerend kommt der Klimawandel mit seine Folgen und Auswirkungen hinzu. Bei ihrer landwirtschaftlichen Arbeit und dem Ackerbau sind die Menschen komplett von der Regenzeit abhängig. Die klimatischen Veränderungen und zunehmenden Dürrephasen setzen ihnen zu. Hohe Ertragseinbußen sind die Folge, die sie in Ernährungsnot und letztlich in die Armut treibt. Hier setzt die DAHW mit ihrem Projekt an.